[Werbung, selbstgekauft]
Preis: 17,99€
"Ich habe mit dem Leben bezahlt. Mit deinem.
Im Königswald wird eine bizarr arrangierte Leiche gefunden, halb Mensch, halb Tier. Art Mayer und Nele Tschaikowski identifizieren die Tote als Charlotte Tempel – eine gefeierte Wohltäterin, bei allen beliebt und für den wichtigsten Medienpreis des Landes nominiert.
Schnell gerät Tempels einundzwanzigjährige Tochter unter Verdacht: Leo ist rebellisch, unberechenbar und zeichnet ein ganz anderes Bild ihrer Mutter. Doch Art Mayer zweifelt an ihrer Schuld.
Bis eine zweite Frau aus dem Kreis der Nominierten stirbt. Zunächst deutet nichts auf Leo, doch dann taucht ein mysteriöses Tonband mit belastendem Inhalt auf. Wer ist Leo – ein Opfer der Umstände? Oder die jüngste Serientäterin von Berlin, unterwegs zu ihrem dritten Opfer?"
In diesem zweiten Band um den Ermittler Art Meyer und seine Kollegin Nele Tschaikowski lernen wir beide Charaktere etwas besser kennen. Vor allem Neles Privatleben wird immer wieder thematisiert, da sie bereits hoch schwanger ist, jedoch weiter arbeitet, was ihr Verlobter nicht befürwortet - wie auch viele männliche Kollegen. Wir lernen ihre Ängste in Bezug aufs Mutter sein kennen, aber auch ihre generellen Ängste nur noch als Hausfrau und Mutter gesehen zu werden, nicht mehr arbeiten zu dürfen oder dort nicht ernst genommen zu werden und von ihrem Mann in einem Haus abseits der Stadt eher weggeschlossen als als eigenständige Person wahrgenommen zu werden. Mich beeindruckt, wie der Autor es als Mann schafft, diese Ängste realistisch darzustellen und Nele einen Kollegen zur Seite stellt, der einen gewöhnungsbedürftigen Charakter hat, aber sie genau in diesem Punkt sehr unterstützt, eben keine unnötigen Kommentare abgibt oder sie eher ermutigt, sich Hilfe zu suchen und die Themen mit ihrem Verlobten anzusprechen. Das gefällt mir wirklich gut an der Entwicklung der Charaktere! Auch Art lernen wir ein kleines bisschen besser kennen, vor allem dann, wenn wieder seine Nachbarin ins Spiel kommt - ein kleines Mädchen, das bei ihrer dementen Oma in der Wohnung unter Art lebt.
Zu Beginn des Buches wird eine tote Frau gefunden, die sich für wohltätige Zwecke engagiert hat, was jedoch eher eine Kontroverse zu dem Beruf ihres verstorbenen Mannes bildet. Schnell gerät die Tochter und Umweltaktivistin ins Fahndungskreuz der Ermittler, ebenso ihre Freunde. Ich weiß gar nicht warum, aber diesen Anfang fand ich eher zäh. So die ersten 120 Seiten waren nett, aber irgendwie auch für mich wenig zielführend. Ich wusste nicht, was wirklich eine Rolle spielt und wohin sich die Geschichte - auch mit den privaten Ereignissen um die Ermittler - entwickeln wollte. Die aktuellen Themen rund um den Klimaaktivismus haben mich eher skeptisch gemacht als meine Aufmerksamkeit geweckt.
Danach wurde es jedoch besser und die Geschichte nahm Fahrt auf. Man lernte die Menschen im engeren Umfeld der Getöteten kennen, erfuhr einige Details über ihre Arbeit und wie sie auf Außenstehende wirkte. Zu einem Zeitpunkt wird auch wieder der Bundeskanzler und ehemaliger Schulfreund Art Meyers in die Geschichte involviert und man kann spekulieren, ob und inwiefern er involviert ist. Dies ist eine Fragestellung, die der Autor bis zum Schluss mitnimmt und ich mir gut vorstellen kann, sie auch im nächsten Band wiederzufinden, da ein Teil zwar aufgelöst, aber ein wichtiges Detail doch noch unbeantwortet bleibt.
Besonders gut haben mir die Rückblicke gefallen, bei dem es in die Jugend einiger Beteiligten ging und die vor allem psychisch grausam waren mit schwerwiegenden Folgen für die Gegenwart. Hier müsste ich tatsächlich einmal recherchieren wie viel davon Fakten sind bzw. auf ähnlichen Geschehnissen beruhen, denn der Autor hat ein sehr heikles Thema inmitten Europas aufgenommen.
Die Auflösung war dann doch eher überraschend, passte aber auch zum Verlauf der Geschichte und zu den ganzen Details, die wir auf verschiedene Weise erfahren.
Fazit:
Leseempfehlung:
13 von 15 Punkten
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