Sonntag, 12. Mai 2024

Thriller: Marc Raabe "Die Dämmerung"

 [Werbung, selbstgekauft]


  Marc Raabe "Die Dämmerung"
 


(© Ullstein)

Erscheinungstermin: 27.03.2024
Verlag: Ullstein
Format: broschiert
Reihe: Art Meyer #2
Seitenzahl: 512
Preis: 17,99€

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Ich habe mit dem Leben bezahlt. Mit deinem.

Im Königswald wird eine bizarr arrangierte Leiche gefunden, halb Mensch, halb Tier. Art Mayer und Nele Tschaikowski identifizieren die Tote als Charlotte Tempel – eine gefeierte Wohltäterin, bei allen beliebt und für den wichtigsten Medienpreis des Landes nominiert.

Schnell gerät Tempels einundzwanzigjährige Tochter unter Verdacht: Leo ist rebellisch, unberechenbar und zeichnet ein ganz anderes Bild ihrer Mutter. Doch Art Mayer zweifelt an ihrer Schuld.

Bis eine zweite Frau aus dem Kreis der Nominierten stirbt. Zunächst deutet nichts auf Leo, doch dann taucht ein mysteriöses Tonband mit belastendem Inhalt auf. Wer ist Leo – ein Opfer der Umstände? Oder die jüngste Serientäterin von Berlin, unterwegs zu ihrem dritten Opfer?"



Zum Autor:
Marc Raabe war Geschäftsführer und Gesellschafter einer TV- und Medienproduktion, schreibt aber heutzutage nur noch Bücher. Seine Romane sind in über zehn Sprachen übersetzt. In seinen Büchern bedient er sich des filmischen Erzählens, Schnitttechniken, Cliffhangern und Psychologie. [Vergleiche: https://www.ullstein-buchverlage.de/nc/autoren/autor-detailansicht/name/marc-raabe.html, 12.05.2024]
 
 
Zum Cover: 

Das Cover ist wie bereits der erste Band der Reihe einfarbig in einer kräftigen Farbe gehalten, dieses Mal ist es grün. Zudem sind mein einen Hirsch und einen Waldausschnitt in schwarz und blau Tönen. Der Name des Autors ist wieder in weißen Großbuchstaben in der oberen Hälfte des Covers vermerkt. Mir gefällt das Cover sehr, vor allem, da es so gut zur Reihe passt. Den schwarzen Farbschnitt, den meine erste Auflage hat, hätte es aber nicht gebraucht.


Zum Buch:

In diesem zweiten Band um den Ermittler Art Meyer und seine Kollegin Nele Tschaikowski lernen wir beide Charaktere etwas besser kennen. Vor allem Neles Privatleben wird immer wieder thematisiert, da sie bereits hoch schwanger ist, jedoch weiter arbeitet, was ihr Verlobter nicht befürwortet - wie auch viele männliche Kollegen. Wir lernen ihre Ängste in Bezug aufs Mutter sein kennen, aber auch ihre generellen Ängste nur noch als Hausfrau und Mutter gesehen zu werden, nicht mehr arbeiten zu dürfen oder dort nicht ernst genommen zu werden und von ihrem Mann in einem Haus abseits der Stadt eher weggeschlossen als als eigenständige Person wahrgenommen zu werden. Mich beeindruckt, wie der Autor es als Mann schafft, diese Ängste realistisch darzustellen und Nele einen Kollegen zur Seite stellt, der einen gewöhnungsbedürftigen Charakter hat, aber sie genau in diesem Punkt sehr unterstützt, eben keine unnötigen Kommentare abgibt oder sie eher ermutigt, sich Hilfe zu suchen und die Themen mit ihrem Verlobten anzusprechen. Das gefällt mir wirklich gut an der Entwicklung der Charaktere! Auch Art lernen wir ein kleines bisschen besser kennen, vor allem dann, wenn wieder seine Nachbarin ins Spiel kommt - ein kleines Mädchen, das bei ihrer dementen Oma in der Wohnung unter Art lebt. 

Zu Beginn des Buches wird eine tote Frau gefunden, die sich für wohltätige Zwecke engagiert hat, was jedoch eher eine Kontroverse zu dem Beruf ihres verstorbenen Mannes bildet. Schnell gerät die Tochter und Umweltaktivistin ins Fahndungskreuz der Ermittler, ebenso ihre Freunde. Ich weiß gar nicht warum, aber diesen Anfang fand ich eher zäh. So die ersten 120 Seiten waren nett, aber irgendwie auch für mich wenig zielführend. Ich wusste nicht, was wirklich eine Rolle spielt und wohin sich die Geschichte - auch mit den privaten Ereignissen um die Ermittler - entwickeln wollte. Die aktuellen Themen rund um den Klimaaktivismus haben mich eher skeptisch gemacht als meine Aufmerksamkeit geweckt. 

Danach wurde es jedoch besser und die Geschichte nahm Fahrt auf. Man lernte die Menschen im engeren Umfeld der Getöteten kennen, erfuhr einige Details über ihre Arbeit und wie sie auf Außenstehende wirkte. Zu einem Zeitpunkt wird auch wieder der Bundeskanzler und ehemaliger Schulfreund Art Meyers in die Geschichte involviert und man kann spekulieren, ob und inwiefern er involviert ist. Dies ist eine Fragestellung, die der Autor bis zum Schluss mitnimmt und ich mir gut vorstellen kann, sie auch im nächsten Band wiederzufinden, da ein Teil zwar aufgelöst, aber ein wichtiges Detail doch noch unbeantwortet bleibt.

Besonders gut haben mir die Rückblicke gefallen, bei dem es in die Jugend einiger Beteiligten ging und die vor allem psychisch grausam waren mit schwerwiegenden Folgen für die Gegenwart. Hier müsste ich tatsächlich einmal recherchieren wie viel davon Fakten sind bzw. auf ähnlichen Geschehnissen beruhen, denn der Autor hat ein sehr heikles Thema inmitten Europas aufgenommen. 

Die Auflösung war dann doch eher überraschend, passte aber auch zum Verlauf der Geschichte und zu den ganzen Details, die wir auf verschiedene Weise erfahren. 

 

Fazit:

Das Buch begann für mich eher holprig, jedoch konnte es mich mit der Zeit für sich gewinnen. Besonders die Ereignisse in der Vergangenheit waren spannend erzählt und ihr Einfluss in die Gegenwart gut in die Geschichte eingeflochten. Die aktuellen Themen mischten sich somit mit ganz anderen Themen und richteten den Fokus neu aus. Das Ende war schlüssig, lies aber noch Raum für Fragestellungen im Folgeband. Ich bin gespannt!

Leseempfehlung:
Den zweiten Band um Art Meyer empfehle ich gerne weiter, würde aber, wie ich es oft bei Reihen tue, raten, den ersten Band zuerst zu lesen, um die Ermittler besser kennenzulernen. 

Rating:

 

13 von 15 Punkten

 

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