Dienstag, 21. Mai 2024

Roman: Takis Würger "Der Club"

 [Werbung, selbstgekauft]


  Takis Würger "Der Club"
 

(© Kein & Aber)

Übersetzung: Sonia Bonné
Erscheinungstermin: 28.02.2017 (HD), 20.04.2018 (TB)
Verlag: Kein & Aber
Format: Hardcover, Taschenbuch
Reihe: ---
Seitenzahl: 238 (TB)
Preis: 13,-€ (TB, als Hardcover nicht mehr neu erhältlich)

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Hans Stichler stammt aus einfachen Verhältnissen. Er bekommt ein Stipendium für die Universität in Cambridge - als Gegenleistung soll er dort ein Verbrechen aufklären. Er schafft es, Mitglied im elitären Pitt Club zu werden - dem Club mit dem Schmetterlingssiegel -, und verliebt sich in Charlotte, die ihn in die Bräuche der Snobs einweiht. Bald merkt er, dass hinter den alten Mauern der britischen Oberschicht Geheimnisse lauern, über die keiner spricht. Was ist Hans bereit zu geben, um dazuzugehören? Muss er das Falsche tun, um das Richtige zu erreichen?"


Zum Autor:
Takis Würger berichtete als Reporter für Nachrichtenmagazine  aus Afghanistan, Libyen und dem Irak und wurde dafür mehrfach ausgezeichnet. Mit 28 Jahren ging er zurück an die Universität und studierte Ideengeschichte in Cambridge. Er ist dort Mitglied in verschiedenen Clubs. [Vergleiche: https://www.keinundaber.ch/buecher/der-club/, 20.05.2024]
 
 
Zum Cover: 

Das Cover ist im Stil der Kein & Aber Pocket Bücher gehalten: weiß, mit einem farblichen Akzent, der ggf. auch zum Hardcover passt und einem farblich passenden Farbschnitt. Das brachte mich in der Tat dazu zu schauen, welche anderen interessanten Bücher der Verlag auf diese Weise noch herausgebracht hat, da mich das Design sehr anspricht. Hier ist ein Teil eines Schmetterlings abgebildet, der in der Geschichte elementar
ist. Zudem ist er in den Farben und dem Muster des Covers des Hardcovers gehalten. Toll gemacht, lieber Verlag!

Zum Buch:

In diesem Roman lernen wir zuerst einen introvertierten Jungen, Hans, kennen, der gerne boxt. Auf den ersten Seiten verliert er auf tragische Weise Mutter und Vater, lernt seine Tante aus England kennen und zieht in ein Internat. Dort findet er wenig Anschluss, passt nicht zur dortigen Elite und kann auch kaum Kontakt zu seiner Tante aufbauen. Er fühlt sich einsam, was sehr gut nachzuvollziehen ist. Erst nach seinem Schulabschluss holt die Tante ihn für einen besonderen Auftrag nach Cambridge. Hans soll Mitglied in einem elitären Club werden, um herauszufinden, wie dort schon seit Jahrzehnten gegen Gesetze verstoßen wird. Es ist offensichtlich, dass die Tante selbst genug mit sich selbst zu tun hat und daher gar nicht in der Lage wäre einen Teenager aufzuziehen, dass sie ihn dann für ihre Zwecke benutzt, ist nicht in Ordnung, ermöglicht ihm aber eine gute Ausbildung und weckt die Hoffnung, dass er seine Tante besser kennenlernen könnte und in ihr doch noch Familie findet.

Das Buch las sich trotz vieler sehr kurzer Kapitel flüssig, was mich positiv überraschte. Kurze Passagen wurden aus Sicht anderer Menschen erzählt, wodurch man diese besser kennenlernt. In der Regel komme ich dann mit den Charakteren durcheinander, was hier aber nicht der Fall war. Außerdem lernte man sie alle auch durch Hans' Augen kennen, ebenso die Bräuche und Regeln eines elitären Cambridge. Da man im Gegensatz zu seinen Kommilitonen weiß, dass er einen Auftrag hat, weiß man auch von Beginn an, das irgendetwas Böses vor sich geht. Was genau es ist, wurde mir durch das Verhalten und die Wortwahl der übrigen Clubmitglieder schnell klar, schmälerte meine Lesefreude jedoch nicht. 

Hans mochte ich als Charakter ganz gern. Er ist zurückhaltend, introvertiert und weiß genau, dass er mit vielen dieser möchte-gern-jungen-Herren allein schon daher nicht mithalten kann, weil ihm jahrelange Erfahrung in der Auswahl an Weinen oder Kleidung sowie das nötige Geld fehlt. Er spielt eine Rolle, um sich ihr Vertrauen zu erschleichen, was grundsätzlich nicht sympathisch ist, im Verhältnis zu den anderen aber nicht so schwer wiegt. Er sucht sich Freundschaften eher in den Minderheiten der Universität und versucht diese Menschen zu unterstützen, was ihm nicht immer gelingt, da die Eliten Minderheiten nicht gerade fair behandeln und Hans dafür zu wenig Einfluss hat. Mit den übrigen Charakteren wurde ich nicht warm, wohl auch, da sie alle intrigant und unehrlich erschienen. 

Das Ende war zum Teil vorhersehbar, in den Details aber intensiv und rundete das Buch für mich gut ab.

 
Fazit:
Dieses Buch hat mir trotz seiner Kürze und den größtenteils unsympathischen Charakteren gut gefallen. Es las sich flüssig und die Idee dahinter war interessant. 

Leseempfehlung:
Ich gebe diesem Buch gerne eine Leseempfehlung, da es mich gut unterhalten hat.

Rating:

 

13 von 15 Punkten

 

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