Dienstag, 12. Dezember 2023

Krimi: Arnaldur Indridason "Nordermoor"

 [Werbung, unbezahlt]


Arnaldur Indridason "Nordermoor"
 

(
© Bastei Lübbe)

Erscheinungstermin: 28.01.2021 (Paperback), 28.01.2003 (Taschenbuch)
Verlag: Bastei Lübbe
Format: Paperback, Taschenbuch,
Reihe: Kommissar Erlendur #3
Seitenzahl: 319
Preis: 14,90€ (Paperback), 11,-€ (Taschenbuch)

"
Was zunächst aussieht wie ein typisch isländischer Mord - schäbig, sinnlos und schlampig ausgeführt -, erweist sich als überaus schwieriger Fall für Erlendur von der Kripo Reykjavik. Wer ist der tote alte Mann in der Souterrainwohnung in Nordermoor? Warum hinterlässt der Mörder eine Nachricht bei seinem Opfer, die niemand versteht? - Während schwere Islandtiefs sich über der Insel im Nordatlantik austoben, wird eine weitere Leiche gefunden ..."


Zum Autor:
Arnaldur Indridason ist ein isländischer Autor, der als Journalist und Filmkritiker gearbeitet hat, bevor er freier Autor wurde. Heute ist er der erfolgreichste isländische Krimiautor. Seine Bücher werden in viele Sprachen übersetzt und wurden zum Teil mit diversen Preisen ausgezeichnet.  [Vergleiche: https://www.luebbe.de/bastei-luebbe/autoren/arnaldur-indridason/id_2672622, 17.06..2023]
 
 
Zum Cover: 
 
 

 
Da das Buch schon ein älterer Krimi ist, gibt es ihn mittlerweile in sehr vielen Ausgaben mit sehr unterschiedlichen Covern. 
Mein Cover ist die Taschenbuchausgabe der 7. Auflage von 2003. Es ist in grün und blau - Tönen gehalten und zeigt kleine dörfliche Häuser in Island.  
Das Cover der aktuellen Taschenbuchausgabe ist hingegen in weißlichen Tönen gehalten und zeigt drei Petrischalen als Farbakzent, die sehr gut zum Inhalt des Buches passen. 
Die neuste Auflage der Reihe begann 2022 und wurde als Paperback herausgegeben. Hier orientierte sich der Verlag an den englischen Übersetzungen, die die ersten zwei Bände unter den Tisch fallen lassen und startet mit dem dritten Band, d.h. Band 1 und 2 sind nicht als Paperback erhältlich. Hier sieht man wieder die kleinen isländischen Häuser, diesmal in einer Winterlandschaft. Außerdem ist auf dem Cover ein großes "E" für den Namen des Kommissars abgedruckt. Dieses findet sich auch auf dem Buchrücken und ergibt als vollständige Reihe "Erlendur!", was mir gut gefällt, wären da nicht die fehlenden ersten Bände. 
Würde ich neu mit der Reihe starten, würde ich mich für die Neuauflage des Taschenbuchs entscheiden. Die weißen Cover mit den farblichen Akzenten gefallen mir richtig gut und schließen die ersten beiden Bände mit ein.

Zum Buch:

Man muss bei diesem Buch unbedingt bedenken, dass es vor 20 Jahren geschrieben wurde, da sich die Wissenschaft in den letzten Jahren natürlich enorm weiterentwickelt hat und es heute sicherlich ganz andere Wege gibt, diesen Fall zu lösen bzw. die Untersuchungen durchzuführen. Da ich mich in diesem Bereich jedoch nicht auskenne, hat es mich nicht weiter gestört.

Zu Beginn der Geschichte wird ein Mann tot aufgefunden, dem wahrscheinlich vom Mörder eine merkwüridge Nachricht mitgegeben wurde, die niemand versteht. Im Laufe der Ermittlungen stoßen die Kommissare auf weit in der Vergangenheit liegende Vergewaltigungen, die entweder gar nicht angezeigt oder von den männlichen Polizisten nicht mit dem entsprechendem Feingefühl behandelt wurden und denen somit nicht oder kaum nachgegangen wurde. Es stellt sich bald heraus, dass aus diesen Gewalttaten Kinder entsprungen sind, jedoch ein Täter eine seltene Krankheit in sich trug, die über die Gene weitergegeben wird. 

Auf diese Weise kommen die Ermittler verschiedenen Tätern und Opfern auf die Spur, die jedoch wenig bis gar nichts zum Fall beitragen wollen oder können. Irgendwann stößt der Kommissar auf einen Wissenschaftler, der sich mit Genealogie beschäftigt und in einem entsprchenden Institut arbeitet, durch das er Zugriff auf tausende Daten hat - unter anderem auch die, der aktuellen Opfer.

Grundsätzlich kann man sagen, dass der Fall eigentlich nichts besonderes ist. Es geht wieder einmal um Gewalt an Frauen und wie sie vor allem in der Vergangenheit durch männliche Polizeibeamte nicht ernst genommen und somit nie verfolgt wurden auch wenn sie Spuren bis in die Gegenwart streut. Jedoch hat mich an diesem Buch die Thematik der Genealogie sehr interessiert. Die Geschichte bekommt durch die Erbkrankheit eine ganz andere Wendung und der Mord einen ganz anderen Hintergrund. Das fand ich sehr interessant. Auch die Art und Weise, wie sowohl der Mörder als auch die Ermittler Stück für Stück an die Informationen gelangen und man selbst somit auch ein wenig über die Forschung lernt, fand ich spannend. Wie schon zu Beginn gesagt, sollte man hier aber im Sinn haben, dass das Buch schon viele Jahre alt ist und die Forschung damals auf einem anderen Stand war. Inwiefern die aktuelle Forschung der Fall ändern würde, kann ich jedoch nicht beurteilen.

 
Fazit:
Durch die Genforschung bekommt der Fall eine Wendung, die mir gut gefallen hat und die ich so erst einmal nicht erwartet habe. Ansonsten ist es eher ein ruhiger, isländischer Krimi mit einem Kommissar, der eigentlich genug eigene Probleme hat.

Leseempfehlung:
Wer Lust auf die Reihe hat, der wird hier sicherlich nicht enttäuscht werden. Jedoch gibt es sicherlich sowohl von diesem Autor als auch von zahlreichen anderen mittlerweile aktuellere Fälle, die auf Island spielen.
 

Rating:

12 von 15 Punkten

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