Sonntag, 30. Januar 2022

Humor: Tommy Jaud "Hummeldumm"

 [Werbung, selbstgekauft]


Tommy Jaud "Hummeldumm"
 

(© Fischer)
Erscheinungstermin: 
Verlag: Fischer
Format: Taschenbuch
Reihe: /
Seitenzahl: 3xx
Preis: 17,- €

"
Es ist Sommer in Berlin. Ein Mann fällt vom Himmel. Ein blinder Passagier, versteckt im Fahrwerkraum eines Flugzeugs. Ein Leben, das im Garten einer hübschen Jugendstilvilla endet. Noch im Tod wird der Mann beraubt – und eine Geschichte aus Not und Gier nimmt ihren Anfang. Sie wird viele Leben kosten und manche Träume zerstören. Pressefotograf Bronski und seine Kollegin Svenja Spielmann recherchieren in einer Welt der Gewalt und des schönen Scheins.

Seit er denken kann, fotografiert Bronski das Unglück. Richtet seinen Blick auf das Dunkle in der Welt. Dort, wo Menschen sterben, taucht er auf. Er hält das Unheil fest, ist fasziniert von der Stille des Todes – und immer wieder auf der Suche nach einem Leben, das Sinn verspricht und auf die Liebe setzt."



Zum Autor:
Tommy Jaud ist ein deutscher Autor, der vor seinem ersten Buch Headwriter bei der "Wochenshow" sowie Creative Producer bei "Ladykracher" gewesen ist. Seine Bücher wurden mittlerweile zum Teil verfilmt. Während der Pandemie betrieb er unter einem Pseudonym einen Podcast. [Vergleiche: https://www.tommyjaud.de/biographie, 29.01.2022]
 
Zum Cover: 
Das Cover entspricht dem Stil all der Bücher des Autors, der für mich auch sehr gut zum humoristischen Inhalt passt. Hier ist es ein Erdmännchen, das man auch auf den einzelnen Seiten des Buches wiederfindet und das dort ein Daumenkino ist. Eine schöne Idee.

Zum Buch:
Das Buch handelt davon, dass ein Paar auf eine Gruppenrundreise nach Namibia fliegt. Der Mann (Matze) hatte sich vorab um eine neue Wohnung für die beiden gekümmert und sie um die Reise. Schon am Zielflughafen möchte er aber am liebsten wieder zurück oder sich zumindest von der Gruppe absetzen, da diese ihm nicht passt. Dieser Aspekt zieht sich dann durch das gesamte Buch. Immer wieder macht er sehr deutlich, dass er die Gruppe verabscheut, dass ihm an jeder einzelnen Person etwas nicht passt. Jeder wird in Gedanken oder im Gespräch mit seiner Freundin beschimpft und beleidigt, teilweise beschimpfen und beleidigen sich die Gruppenmitglieder auch offen untereinander. Auch der Guide bekommt aufgrund seiner Hautfarbe eine Menge Rassismus ab, auch wenn dieser im Laufe des Buches abnimmt. 

Zudem erfährt Matze mitten in Namibia, dass er die Anzahlung für die Wohnung vergessen hat zu überweisen und nun versucht er hinter dem Rücken seiner Freundin, ohne passendes Netzteil und oft ohne Internet oder Telefonverbindung dies nachzuholen. Dies führt natürlich zu vielen Streiterein zwischen dem Paar und unheimlich dummen Aktionen des Typen. 

Alles in allem verläuft so das gesamte Buch. Es werden alle untereinander beschimpft und sich über sie lustig gemacht. Jedes Klischee wird aufgegriffen. Eigentlich würde man auch viel über Namibia als Land erfahren, wenn man sich als Leser:in darauf einlassen könnte und die ganze unschöne Situation nicht davon ablenken würde. Das fand ich sehr schade. Auch die Art und Weise wie hier eine Gruppenreise dargestellt wird, hat mir überhaupt nicht gefallen. Zwar erwähnt der Autor im Nachwort, dass eine Reise nach Namibia und durchaus auch eine Gruppenreise zu empfehlen wären, aber in seinem Buch tut er alles dafür, dass man darauf überhaupt keine Lust hat. Traurig.

Das Ende des Buches wird dann noch versöhnlich, die Gruppe kriegt endlich die Kurve und behandelt auch den Guide ein einziges Mal vernünftig. Das hat mich etwas versöhnlich gestimmt, was aber nicht über den übrigen Inhalt hinweg täuscht.
 
Fazit:
Humor ist schwierig, entweder man hat dengleichen oder eben nicht. Mein Humor ist das hier überhaupt nicht. Ich sehe auch nicht, wie man über vieles davon, vor allem über den Rassismus, lachen soll. Für mich war das Buch nichts und ich werde auch kein weiteres des Autors mehr lesen.

Leseempfehlung:
Eine Leseempfehlung kann ich an dieser Stelle nicht aussprechen, auch wenn es sicherlich einige Menschen gibt, denen diese Art von Büchern gefallen.
 

Rating:

7 von 15 Punkten

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

13

14

15

 

3 Kommentare:

  1. Hallo Sandra,

    von der Reihe kenne ich die ersten 4? Bände und ich muss zugeben, ich fand sie meistens recht lustig. Darin ging es aber auch nie um Rassismus. Da hätte mich wohl auch gestört.
    Meistens konnte ich über die ersten Bücher bei einigen Szenen der Erdmännchen sehr lachen und mein Sohn übrigens auch. Ich glaube die ersten Bücher hatte ich aus seinem Regal geliehen und mir dann noch Nachfolgebände zugelegt.
    Manchmal ist es wohl besser, Reihen nicht weiter zu führen. Besser werden sie häufig nicht.

    Ich wünsche dir eine gute Woche,
    liebe Grüße
    Barbara

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hallo Barbara,

      meine Mutter liest diese Bücher auch gerne, aber Humor ist einfach ein sehr schwieriges Konzept. Der Reiseleiter in diesem Fall ist ein Schwarzer und sowohl wie er sprach, fand ich extrem klischeebehaftet, aber eben auch, was die Reisenden über ihn sagten, wie sie ihn bezeichneten. Ne, das war nichts für mich.

      Generell hat mir das Thema einfach nicht gefallen, da ich schon öfter solche Gruppenreisen gemacht habe, auch nach Namibia, und ich finde, wenn man dieses Buch liest, hat man im Anschluss so gar keine Lust solch eine Reise zu machen. Das finde ich extrem schade, da ich nur gute Erfahrungen gemacht habe. Klar, ist reine Glückssache, aber so schlimm wie es hier dargestellt wird? Oh man.

      Liebe Grüße,
      Sandra

      Löschen
    2. Ja,da verstehe ich deine Kritik durch und durch. Die anderen Bände waren völlig unrassistisch, aber natürlich nicht klischeefrei.

      lg Barbara

      Löschen

Wenn du auf meinem Blog kommentierst, werden die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google.