Mittwoch, 12. Juni 2024

Thriller: Sebastian Fitzek "Noah"

 [Werbung, selbstgekauft]


  Sebastian Fitzek "Noah"
 


(© Lübbe)

Übersetzung: -
Erscheinungstermin: 20.12.2013 (HC), 18.12.2014 (TB)
Verlag: Lübbe
Format: Hardcover, Taschenbuch
Reihe: ---
Seitenzahl: 560
Preis: 14,-€ (TB)

"
Er kennt seinen Namen nicht. Er hat keine Ahnung, woher er kommt. Er kann sich nicht erinnern, warum er in Berlin ist, seit wann er hier auf der Straße lebt. Die Obdachlosen, mit denen er umherzieht, nennen ihn Noah: Dieser Name ist in seinen rechten Handballen tätowiert. Für Noah wird die Suche nach seiner Identität zu einem Alptraum. Denn wie es scheint, ist er das wesentliche Schlüsselelement einer globalenVerschwörung, die bereits zehntausende Opfer gefordert hat und nun die gesamte Menschheit bedroht ..."


Zum Autor:
Sebastian Fitzek ist deutschlands meistverkaufter Autor. Er studierte Jura und arbeitete als Programmdirektor vieler Radiostationen. Seit 2006 schreibt er Thriller, die alle Bestseller wurden und mittlerweile in 36 Sprachen übersetzt werden. Einige seiner Werke sind mittlerweile verfilmt. [Vergleiche: https://www.droemer-knaur.de/autor/sebastian-fitzek-3000328, 12.06.2024]
 
 
Zum Cover: 

Das Cover ist schwarz mit einer weißen Hand, die in der Nacht leuchtet! Ja, man sollte das Buch nicht unbedingt neben dem Bett liegen lassen, denn die Leuchtkraft ist wirklich stark! Auf der Hand sieht man zudem den Namen "Noah", der im Buch verschiedene Rollen spielt. Ein starkes Cover, auch wenn auf den ersten Blick unscheinbar.


Zum Buch:

In diesem Thriller begegnen wir auf den ersten Seiten diversen Charakteren, die zudem an ganz unterschiedlichen Orten leben. 

Zum einen lernen wir Alice kennen, eine junge Mutter zweier Söhne, die in einem Slum in Manila lebt. Sie hat weder Geld noch Arbeit und schafft es ihren siebenjährigen Sohn Jay und ihren Säugling nur durch Jays Kinderarbeit irgendwie am Leben zu erhalten. Als das Baby immer weiter abmagert, sucht die Familie eine Lösung, während gleichzeitig ihr Lager aufgrund einer Pandemie abgeriegelt wird. 

Als nächstes lernen wir zwei Berliner Obdachlose kennen: Oscar und Noah. Oscar hat Noah schwer verletzt gefunden, gesund gepflegt und kümmert sich nun weiterhin um ihn, da Noah sein Gedächtnis verloren hat. Mit der Zeit hat er immer wieder Flashbacks, die ihn von einer lebensbedrohlichen Situation in die nächste bringen. So lernen auch wir Leser:innen die Geschichte und Noahs Rolle darin kennen. Somit tappen auch wir eine lange Zeit im Dunkeln und können uns nur mit den Fetzen aus Noahs Erinnerung zusammenreimen, wer er ist und worum es geht. Das empfand ich anfangs als sehr schwierig. Ich wusste nicht, wohin mich die Geschichte führen sollte und worum es eigentlich geht - ähnlich wie der Protagonist. Im Nachhinein natürlich ein interessantes Mittel, am Anfang jedoch für mich eher erschwerlich. 

Zuletzt lernen wir noch Celine, eine schwangere Journalistin aus New York kennen. Ihre Rolle in dem ganzen wurde mir auch erst nach und nach klar. Von einer Nebenrolle mauserte sie sich zwischenzeitlich zu einer wichtigen Person. Sie hat mir wirklich gut gefallen, da sie trotz vieler eigener Sorgen und Ängste irgendwann einfach alles ablegt und nur noch versucht zu überleben, dabei aber möglichst wenig andere auf der Strecke lässt. Beeindruckend, auch, da sie zu Beginn der Geschichte eher einen sehr unsicheren Eindruck macht.

Der Hauptteil der Geschichte spielt hauptsächlich in Deutschland, Holland und Italien und zeigt eine Pandemie-Situation auf, die mich stark an Covid-19 erinnert hat. Viele der Maßnahmen der Regierung sind ähnlich, aber auch einige Reaktionen der Bevölkerung. Dies fand ich erschreckend, da das Buch viele Jahre vor Covid-19 erschienen ist. Im Buch ist die Pandemie an sich noch viel schlimmer, vor allem da sie definitiv von Menschen gemacht und gewollt ist und somit auch die Panik im Volk gesteuert wird. Das Buch zeigt somit sehr gut, wie auch eine echte Pandemie wie Covid-19 ausarten hätten können, vor allem in Bezug auf das Verhalten der Menschen - geplünderte und in Brand gesteckte Apotheken beispielsweise. 

Ich denke, das Buch bespricht mit einer Pandemie ein eh schon angsteinflößendes Thema, aber da wir mittlerweile Erfahrungen mit einer Krankheit diesen Ausmaßes gemacht haben, ist es fast noch erschreckender, da besser vorstellbar und alles in allem realistischer als vielleicht bei Erscheinen des Buches 2013. 

Die Geschichte an sich fand ich sehr schlüssig und ich fühlte mich gut unterhalten, jedoch weiß ich bis jetzt nicht so richtig, was mir die Kapitel in Manila sagen sollten. Ich sehe keinen Einfluss auf die übrige Geschichte und obwohl es traurig ist und das Ende so erwartet wie unerwartet war, kann ich nicht erkennen, was dem Buch ohne diese Kapitel gefehlt hätte. Da waren die Kapitel um die übrigen Charaktere viel eindeutiger und auch der Schluss zog eine klare Linie und ließ keine Fragen mehr offen.

 
Fazit:
Nachdem ich mich durch die ersten Seiten mehr oder minder planlos gekämpft hatte, wurde es dann immer besser. Sobald ich wusste, wohin mich das Buch führen würde, was die Thematik war und wer die Protagonisten, hat mir das Buch sehr gut gefallen. Gleichzeitig hat es mich aber auch erschüttert, wie vieles von dem fiktiven Geschen in der Covid-19 Pandemie tatsächlich so stattgefunden hat, obwohl das Buch lange vorher erschienen ist und ich bin froh, es nicht zufällig kurz vor der Pandemie gelesen zu haben.

Leseempfehlung:
Man sollte nach Covid-19 wohl wissen, dass es sich in diesem Buch ebenfalls um eine Pandemie handelt, da es ja durchaus Menschen gibt, die diese Thematik nach den eigenen Erfahrungen der letzten Jahre nicht lesen wollen werden. Für diejenigen, die damit kein Problem haben, kann ich das Buch durchaus empfehlen.

Rating:

 

12 von 15 Punkten

 

7 Kommentare:

  1. Schönen guten Morgen!

    Es freut mich dass es dir insgesamt gefallen hat, auch wenn du am Anfang etwas Schwierigkeiten hattest, reinzufinden.
    Zu deiner Frage über die Kapitel in Manila hab ich leider keine Antwort... das Buch ist bei mir doch schon eine Weile her und ich weiß die Details aus der Handlung alle nicht mehr. Ich weiß nur noch, dass ich es großartig und spannend fand!
    Ich hab eine "Pandemie" in meiner Rezension gar nicht erwähnt - das scheint mir nicht so präsent gewesen zu sein zu dem Zeitpunkt, aber seit Covid sind wir alle da natürlich feinfühliger...

    Liebste Grüße, Aleshanee

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    1. Guten Morgen Aleshanee,

      hmm, ja, das kann sein, dass eine Pandemie seit Covid eine andere Bedeutung für uns hat und nicht einfach nur ein weiteres Weltuntergangsszenario ist! Für mich war es hier so zentral und mich anspringend, dass ich es nicht hätte weglassen können. Auch weil es vielleicht aus genau dem Grund mittlerweile kein Buch mehr für jede/n ist. Es gibt ja doch viele Menschen, für die es keine leichte Zeit gewesen ist oder die selbst noch mit den Folgen zu kämpfen haben und so ein Buch dann nicht lesen wollen.

      Ansonsten war das Buch doch wieder ziemlich gut.

      Liebe Grüße,
      Sandra

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    2. Das würde ich aus heutiger Sicht wahrscheinlich auch anders sehen, wenn ich es nochmal lesen würde.

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    3. Deine Rezension hab ich heute gerne mit in meiner Stöberrunde verlinkt :)

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  2. Guten Morgen,
    ui, ich habeNoah noch auf dem SuB stehen und immer vor mir her geschoben. Aber ich denke, es wird Zeit es zu lesne. Danke für das ausführliche Vorstellen von diesem Buch
    Liebe Grüße
    Anja vom kleinen Bücherzimmer

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    1. Hallo Anja,

      bei mir lag es auch fast zwei Jahre hier, aber es hat sich wirklich gelohnt. Vor allem im Rückblick auf die echte Pandemie war es sehr interessant und auch erschreckend.

      Liebe Grüße,
      Sandra

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