[Werbung, selbstgekauft]
Ursula Poznanski "Die Burg"
Übersetzung: -
Erscheinungstermin: 01.02.2024 (HC)
Verlag: Knaur
Format: Hardcover
Reihe: ---
Seitenzahl: 400
Preis: 24,-€ (HC)
"Es hat ihn buchstäblich Unsummen gekostet – doch Milliardär Nevio hat die halbverfallene Burg Greiffenau nicht nur einfach instandsetzen lassen: Die unterirdischen Geheimgänge, Gruften und Verliese wurden mithilfe modernster Technik zu einer einzigartigen Escape-Welt ausgebaut. Eine künstliche Intelligenz sorgt dafür, dass das Spiel auf jede Besuchergruppe individuell zugeschnitten ist. Ob mittelalterliche Festung, Vampirschloss oder Fantasywelt – Burg Greiffenau kann alles sein, was sich die Spieler wünschen. Um sein grandioses Werk zu testen, lädt Nevio eine bunt zusammengewürfelte Gruppe von Experten ein. Niemand ahnt, dass die KI längst beschlossen hat, ihr eigenes Spiel zu spielen. Und darin ist ein Happy End nicht vorgesehen."
Zum Autor:
Ursula Poznanski ist eine in Österreich lebende Autorin, die früher Medienjournalistin war. Sie schreibt Jugendbücher sowie Thriller für Erwachsene, deren Gesamtauflage mittlerweile bei rund 4 Millionen Büchern liegt. [Vergleiche: https://www.droemer-knaur.de/autor/ursula-poznanski-3002794, 15.03.2024]
Zum Cover:
Das Cover ist in bläulichen Tönen gehalten und hat eine dezente Haptik an den Wänden, was mir gut gefällt. Es zeigt einen Treppenaufgang in einem schmalen Gang und ein Tor am Ende. Alles in allem ist es weder gruselig noch spannend, passt aber durchaus zum Inhalt.
Zum Buch:
Diese Geschichte spielt komplett in einem neuartigen Escape-Room, der sich in den Katakomben einer restaurierten Burg befindet und durch eine KI gesteuert wird. Die Teilnehmer:innen dürfen vorher einige Parameter festlegen, z.B. wie die Welt aussehen soll und was das Thema ist und daraus baut die KI ein Spiel. Diese Idee finde ich an sich großartig und kann mir durchaus vorstellen, dass es solche Escape-Rooms in Zukunft nicht nur vereinzelnd geben wird. Vielleicht nicht unter einer Burg, aber in ganz normalen Escape-Häusern wie man solche Spiele heute schon ohne KI findet. Auch ich würde so etwas gerne ausprobieren, da ich normale Escape-Rooms bereits mit Vergnügen gespielt habe. Daher hat mich die Thematik auch besonders interessiert.
Die Charaktere lassen sich gut überblicken und auseinanderhalten, obwohl es evtl. mehr gibt, als in manch anderem Buch. Wir lernen das Team der Burg kennen, einige IT-Programmierer, ein paar Menschen, die sich um die Gäste kümmern und den Besitzer Nevio, einen Milliardär, der hier Geld investiert hat, um - ja, ich würde sagen, um seinen Namen wieder häufiger in der Presse zu lesen... Man kennt es ja aus den Printmedien der realen Welt.
Eingeladen und demnach Teilnehmer:innen des Spiels sind Maxim, einer der Hauptcharaktere, dem selbst eine konventionale Escape-Room-Kette gehört und der mehr oder minder die Feinheiten des Spiels beurteilen soll. Aus seiner Sicht erleben wir den größten Teil des Spiels. Außerdem gibt es eine Frau, die ein Kreuzworträtsel gewonnen hat, einen mehr oder minder C-Promi-Schwimmer, eine Influencerind für die Promotion sowie einen Geschichtsprofessor, der die historischen Aspekte beurteilen soll. Außerdem nehmen der Besitzer sowie eine Person aus seinem Team an dem Spiel teil bzw. begleiten es eher nur und sollen bei den Rätseln im Hintergrund bleiben.
Als die Gruppe das eigentliche Ziel des Spiels erreicht, übernimmt plötzlich die KI die Macht über die Spielregeln und lässt sie nicht mehr heraus, sondern separiert die einzelnen Personen und stellt sie vor eigene Rätsel. Schon im vorherigen Verlauf wurden die Rätsel teils sehr persönlich und dienten dazu dunkle Geheimnisse aufzudecken. Die Rätsel an sich klangen ganz interessant, jedoch hat mir der Rätsel-Aspekt trotzdem irgendwie gefehlt. Die Gruppe stand entweder ahnungslos in den Räumen oder musste private Details entblößen. Ich hätte lieber Rätsel gesehen, die vielleicht auch im Buch abgebildet wären, bei denen man mitdenken könnte - das eine oder andere hätte sich dafür durchaus geeignet. Durch die privaten Aspekte wird schnell deutlich, dass es sich eher um eine persönliche Fehde handelt, als um ein normales Escape-Spiel. Außerdem bewegten sich die einzelnen Personen, sobald sie von der Gruppe getrennt waren, eher im Kreis und auch die Rätsel, die Gruselelemente und die Reaktionen der Beteiligten schienen sich für mich zu wiederholen. Ich fand es relativ schnell sehr langatmig und durch die Bank weg nicht spannend.
Das Darstellen der KI als böse Macht, die die Menschen quälen oder sogar töten möchte, war mir zu plump und zu sehr auf die möglicherweise aktuellen Ängste der Gesellschaft bezüglich Künstlicher Intelligenz gerichtet. Zwar wird dies schließlich noch entkräftete, das kam für mich jedoch zu spät. Ich hätte mir einfach eine andere Darstellung der KI gewünscht, nicht so 08/15.
Fazit:
Dieses Buch nimmt ein aktuelles und mich sehr interessierendes Thema auf, hat es aber nicht zu meiner Zufriedenheit umgesetzt. Für mich war es zu Clichée behaftet und leider gar nicht spannend.
Leseempfehlung:
Ich beziehe zu diesem Buch eher eine neutrale Position. Weder möchte ich eine Leseempfehlung aussprechen, noch ihm eine absprechen. Meine Erwartungen hat es jedoch nicht erfüllt.
Rating:
9 von 15 Punkten