Samstag, 9. April 2022

Roman: Taylor Jenkins Reid "Die sieben Männer der Evelyn Hugo"

 [Werbung, Rezensionsexemplar von vorablesen]


  Taylor Jenkins Reid "Die sieben Männer der Evelyn Hugo"
 

(
© Ullstein)

Erscheinungstermin: 31.März 2022
Verlag: Ullstein
Format: Taschenbuch
Reihe: /
Seitenzahl: 464
Preis:  10,99 €

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Die einstige Hollywood-Filmikone Evelyn Hugo ist endlich bereit auszupacken und die Wahrheit über ihr schillerndes Leben und ihre skandalösen sieben Ehen zu erzählen. Sie fragt die Lokaljournalistin Monique Grant als Ghostwriterin an. Monique ist darüber mehr als erstaunt, schließlich hat sie seit Jahren keinen großen Artikel mehr geschrieben. Könnte das ihre Chance sein?

In ihrem luxuriösen Apartment über den Dächern Manhattans beginnt Evelyn Monique ihre Geschichte zu erzählen: vom Aufstieg in der Männerwelt Hollywoods, den goldenen Jahren der Filmbranche und einer geheimen großen Liebe, deren Scheitern der Preis für ihren Erfolg war. Als sich die Geschichte dem Ende nähert, begreift Monique schließlich, auf welch schmerzhafte Weise ihr Leben mit dem des Hollywoodstars verbunden ist ..."



Zur Autorin:
Taylor Jenkins Reid studierte in Boston und war für verschiedene Zeitungen tätig. Ihr Roman "Daisy Jones and The Six" verhalf ihr zum Durchbruch. [Vergleiche: https://www.ullstein-buchverlage.de/nc/autoren/autor-detailansicht/name/taylor-jenkins%20reid.html, 08.04.2022]
 
Zum Cover: 
Das Cover zeigt eine blonde Frau in hellgrünem Kleid auf einer Sitzgelegenheit. Meiner Meinung nach passt es nicht optimal zum Inhalt des Buches. Die Frau in der Geschichte ist halb-Kubanerin, die ihre Haare blond färbt und deren Markenzeichen smaragdgrüne Kleider sind. Beides ist hier für mich nicht gut umgesetzt.

Zum Buch:
Dieser Roman wurde im englischsprachigen Raum über diverse soziale Medien sehr gehypt. Sogar ich wusste schon von ihm, bevor er auf deutsch erschien, obwohl es überhaupt nicht mein Genre ist. 

In diesem Buch geht es oberflächlich darum, dass eine reiche und bekannte Hollywoodschauspielerin, Evelyn Hugo, vor ihrem Tod ihre Biographie schreiben lassen möchte. Dafür heuert sie eine junge, unbekannte Journalistin, Monique, einer Zeitschrift an und jeder fragt sich, warum ausgerechnet sie. Evelyn Hugo ist sehr eigensinnig und reagiert auf manche Nachfragen sehr spitz und unfreundlich, Monique bekommt aber nach und nach ein Händchen für sie. Bald wird klar, dass Hugos Leben nur oberflächlich von ihren sieben Ehen geprägt war und die meisten davon eher Zweckgemeinschaften gewesen sind. Die Leser:innen erfahren auch zügig, worum es in ihrem Leben wirklich ging und wer oder was ihr wirklich etwas bedeutet hat. 

Es hat mir gut gefallen, dass sozusagen die Wahrheit sehr früh angesprochen wurde und man nicht das halbe Buch hinters Licht geführt wurde. So hatte ich einen anderen Zugang zum Buch. Der Schreibstil der Autorin hat mir auch sehr gut gefallen, da es eindeutig dieser war, der mich am Buch festhalten ließ. Ich kann nicht sagen, dass ich es inhaltlich spannend fand, obwohl durchaus ein gewisser Spannungsbogen aufrecht erhalten wurde. Aber die zentrale Frage, warum außgerechnet Monique für diesen Job angeheuert wurde, interessierte mich nicht sonderlich. Auch als dies am Ende aufgelöst wurde, kam es für mich nicht schockierend oder überraschend. Andere Aspekte und Entscheidungen am Ende der Geschichte haben mir dagegen besser gefallen.

Evelyns Leben bot mir nichts, das mich in seinen Bann gezogen hätte. Oft habe ich gedacht, dass man solche Geschichten auch aus der Boulevardpresse über einige bekannte Hollywoodgrößen findet. Würde man alle zusammenführen, hätte man ein ähnliches Buch. Ja, in diesem Buch werden Evelyn und irgendwann auch Monique durchaus als starke Frauen dargestellt. Vor allem Evelyn ist immer ihren Weg gegangen, auch wenn dieser nicht leicht gewesen ist und ihr viele Menschen Steine in den Weg gelegt haben. Sie ist aber auch über Leichen gegangen und hat sich mehr oder minder hochgeschlafen. Das ist so ein Aspekt, der mich an dem Buch sehr stört. Zum einen, dass eine Latina sich blondieren und amerikanisieren muss, um etwas zu erreichen, zum anderen, dass Frauen sich hochschlafen müssen, wenn sie etwas erreichen wollen. Ja, es mag in gewissen Branchen so laufen, dafür kenne ich mich damit zu wenig aus, aber wie offensichtlich es hier dargestellt wird, gefällt mir einfach nicht.

Natürlich muss man im Kopf haben, dass dieses Buch Anfang bis Mitte des 20. Jahrhunderts spielt und die Rolle der Frau damals noch ganz anders gesehen wurde als es heute sein sollte, trotzdem habe ich mich an einigen Punkten angestoßen, z.B. auch der Akzeptanz häuslicher Gewalt.
 
Fazit:
Eine nette Lektüre für Zwischendurch, die durchaus ernste Themen anspricht und gute Gedanken mit sich bringt, alles in allem aber für mich eine lange Geschichte aus der Boulevardpresse mit vielen Vorurteilen und Clichees gewesen ist.

Leseempfehlung:
Wer Interesse an Hollywood hat oder mal eine etwas andere Liebesgeschichte lesen möchte, wird hier sicherlich gut unterhalten. 
 

Rating:

11 von 15 Punkten

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