Dienstag, 13. August 2024

Krimi: Lucy Clarke "The Hike"

  [Werbung, selbstgekauft]


  Lucy Clarke "The Hike"
 

(© dtv)

Übersetzung: Urban Hofstetter
Erscheinungstermin: 18.04.2024
Verlag: dtv
Format: broschiert
Reihe: ---
Seitenzahl: 416 
Preis: 17,-€ 

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Um dem Alltag zu entfliehen, gehen die vier Freundinnen Maggie, Liz, Helena und Joni in der norwegischen Wildnis wandern. Zwischen steil aufragenden Bergen, glasklaren Seen, grünen Wäldern und einsamen Blockhütten sind die Freundinnen auf sich allein gestellt. Es ist eine Wanderung, die die vier Frauen an ihre Grenzen bringt und ihre Freundschaft auf eine harte Probe stellt. Denn die Wildnis hat auch eine dunkle Seite: Vor einem Jahr ist in den Bergen eine Frau spurlos verschwunden. Und irgendwo da draußen weiß jemand genau, was mit ihr geschehen ist, und wird alles dafür tun, dass es ein Geheimnis bleibt …"


Zur Autorin:
Lucy Clarke studierte Englische Literatur bevor sie mit dem Schreiben von Thrillern begann. Viele ihrer Bücher standen auf der Sunday Times Bestsellerliste.  [Vergleiche: https://www.dtv.de/autor/lucy-clarke-17955, 12.05.2024]
 
 
Zum Cover: 

Das Cover sieht dem Cover des letzten Buches der Autorin, das beim dtv Verlag erschienen ist, sehr ähnlich. Damals war es eine weiße Tür, die in Richtung Meer zeigte, nun ist es ein Fenster, das in Richtung Berge und See zeigt. Auch die Farbgebung mit weiß und blau ist gleich, sowie der rote Titel und die übrigen Details. Das gefällt mir zum einen sehr gut, hat bei mir aber auch die Verbindung zur anderen Geschichte dauerhaft ins Gedächtnis gerufen, was dieser Geschichte ihre Selbstständigkeit genommen hat, da es sich eben nicht um eine Reihe handelt. Außerdem steht das Fenster in keiner Verbindung zum Inhalt, hätte somit auch anders gestaltet werden können.


Zum Buch:

In diesem Buch lernen wir wieder eine Gruppe junger Frauen kennen, die schon seit vielen Jahren befreundet sind, ganz unterschiedliche Biographien haben und sich mal mehr und mal weniger regelmäßig sehen. Insofern eine ziemlich realistische Erwachsenen-Freundschaft. Dass auch nicht alle direkt Feuer und Flamme für einen Wanderurlaub mit Übernachtung in der Wildnis sind, kann ich auch sehr gut nachvollziehen. Leider hörte für mich an dieser Stelle der Großteil der Nachvollziehbarkeit auch auf. 

Die gesamte Organisation hängt an derjenigen, die sich das Ziel ausgesucht hat. Es scheint keine der anderen zu interessieren, wo entlang sie wandern werden, wo sie ihre Übernachtungsplätze aufschlagen, was sie essen oder gar wie das Wetter werden wird. Somit weiß auch nur eine von vieren, dass das Wetter sich für eine Wanderung in den Bergen eher nicht empfiehlt und obwohl sie direkt am Anfang sogar noch zusätzlich von einem Einheimischen gewarnt wird, schlägt sie dies in den Wind. Die anderen diskutieren nicht, da sie es ja nicht wissen bzw. sich nicht schlau gemacht haben. So viel Leichtsinnigkeit lässt mich einfach den Kopf schütteln. Auch eingelaufene Wanderschuhe scheinen überbewertet zu sein oder dass die eh schon kleine Gruppe zusammen bleibt. Zusammenbleiben in der Wildnis ist für mich kein "Vor einer halben Stunde war sie noch hinter uns." - auch hier wieder viel zu leichtsinnig und viel zu gewollt dramatisch. 

Da hier vier Frauen alleine unterwegs sind, dürfen natürlich auch die Männer nicht fehlen, die alleine durch ihr Äußeres Gefahr ausstrahlen sollen: älter, ungepflegt, mit Tattoos oder einen merkwürdig vollen Rucksack tragend. Die Klischees werden ausgiebig bedient. Als Frau verstehe ich sogar, dass es einem in der Abgeschiedenheit Angst machen kann. Als Leserin ist mir das aber zu plump. Da erwarte ich mehr; einen Spannungsaufbau der weiter geht als nur über die Optik und die gängigen Vorurteile. So war mir auch schnell klar, dass der eine oder andere Mann gar nichts Schlimmes im Sinn hat. 

Am Ende werden dann noch ein paar zusätzliche Geheimnisse aufgedeckt, ob sie jetzt alle so hätten sein müssen oder ob das Ende nicht eh schon tragisch genug ist, darüber soll jede Leserin selbst entscheiden. 

 
Fazit:
Ein Roman, der vielversprechend klang, meinen Erwartungen dann aber nicht standhalten konnte. Die Charaktere der Frauen waren unterschiedlich und größtenteils gut ausgestaltet, die der übrigen Personen waren mir zu plump. Und auch die Handlung war, bis auf das Ende, mir nicht spannend genug.

Leseempfehlung:
Für Zwischendurch ist das Buch nicht schlecht, für ein wenig Spannung auf einem eigenen Wanderausflug vielleicht. Mir persönlich haben andere Bücher der Autorin besser gefallen.

Rating:

 

10 von 15 Punkten

 

2 Kommentare:

  1. Hallo Sandra,

    ich habe ähnlich empfunden. Diese zusätzlichen Geheimnisse fand ich auch nicht gut bzw. haben mir diese den Thriller zu überladen. Ich mochte eigentlich diesen ganzen "Krimi-Part" nicht. Mir hätte ein Buch im Stil von "One of the Girls" besser gefallen.

    Liebe Grüße
    Nicole

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    Antworten
    1. Guten Morgen Nicole,

      ja, genau. Ich habe im Zuge der Rezension sogar nochmal nachgeschaut, welchem Genre das Buch denn nun zugeordnet wurde und auf dem Titel und auch innen steht nur "Roman", genau wie bei "One of the Girls". Da hätte es die ganzen gewollt-spannenden Elemente gar nicht gebraucht.

      Liebe Grüße,
      Sandra

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