[Werbung, unbezahlt]
Format: Taschenbuch
Seitenzahl: 192
Preis: 12,-€ (TB)
"Wer ist die Frau hinter dem schillernden Mythos? Paulo Coelho schlüpft in ihre Haut und lässt sie in einem fiktiven, allerletzten Brief aus dem Gefängnis ihr außergewöhnliches Leben selbst erzählen: vom Mädchen Margaretha Zelle aus der holländischen Provinz zur exotischen Tänzerin Mata Hari, die nach ihren eigenen Vorstellungen lebte und liebte und so auf ihre Art zu einer der ersten Feministinnen wurde. Doch als der Erste Weltkrieg ausbricht, lässt sie sich auf ein gefährliches Doppelspiel ein."
Dieses Buch habe ich angeschafft nachdem ich im letzten Jahr eine historische Romanbiographie über Mata Hari gelesen habe, der ihren Lebensabschnitt als Spionin jedoch komplett ausgelassen hat und ihn nur in wenigen Worten im Nachwort anriss. Dies fand ich unbefriedigend und wollte gerne mehr über diesen Teil ihres Lebens erfahren. Um eine Biographie zu lesen, interessiere ich mich aber nicht genug für diese Frau. Ich kann direkt vorweg nehmen, dass "Die Spionin" auf dieser Grundlage für mich genau das richtige Buch gewesen ist.
Das Buch ist mehr oder minder in drei Teile gegliedert. Es beginnt mit der Exekution Mata Haris und nimmt somit das Ende vorweg, ist dadurch aber eine gute Lesegrundlage für den Rest der folgt.
Als nächstes folgt eine Art Brief im erzählerischen Stil, den Mata Hari über ihren Anwalt an ihrer Tochter schreibt. Gelegentlich adressiert sie ihn, dann spricht sie wieder davon, dass er für ihre Tochter ist. Sie beginnt mit ihrer Jugend und wie sie ihren Mann kennenlernte, spricht über ihre Ehe und warum sie anschließend klammheimlich nach Paris geflüchtet ist. All dies sowie ihre Jahre als Tänzerin sind recht knapp gehalten und hier fand ich es hilfreich einen Roman darüber gelesen zu haben. So ergaben die kurzen Abschnitt für mich trotzdem Sinn und ich konnte mögliche Lücken mit Erinnerungen füllen. Ihr Lebensabschnitt als Spionin ist umfangreicher erzählt, obwohl man auch hier nicht von detailliert sprechen kann. Man sollte bei dieser Lektüre immer im Kopf behalten, dass sie nicht den Anspruch hat, eine Biographie zu sein sondern ein Roman im Stil einer Biographie ist, dies stellt der Autor am Ende klar. Für Biographien gibt er im Nachwort Literaturtipps. Trotzdem bekommt man einen guten Einblick in Mata Haris Welt nach dem Tanz, was sie ihrer Meinung nach tat und mit wem sie weiterhin verkehrte. Es war ganz interessant zu lesen, auch weil sie bis zum Schluss sicher war, dass ihre zahlreichen, einflussreichen Freunde, für sie aussagen und sie somit retten würden.
Fast noch interessanter war der wesentlich kürzere dritte Abschnitt. Hier schreibt ihr Anwalt einen Brief an Mata Hari in dem Wissen, dass sie diesen niemals mehr lesen wird. Er beschreibt den Prozess und die Tatsache, dass das Urteil schon fest stand, bevor dieser überhaupt los ging. Es ging niemals um Wahrheitsfindung oder Gerechtigkeit, sondern nur darum, dass Mata Hari war, wer sie war und sich einige mächtige Männer plötzlich in Gefahr sahen und auf die eine oder andere Art von ihrem Tod oder vom Abstreiten jeglicher Beziehung zu ihr profitieren würden. Historisch belegt ist wohl, dass Jahre später ganz offen darüber gesprochen wurde, dass es keinerleich Beweise gegen Mata Hari gegeben habe.
Leseempfehlung:
13 von 15 Punkten
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