[Werbung, selbstgekauft]
Agnes Imhof "Die geniale Rebellin: Ada Lovelace"
Erscheinungstermin: 28.April 2022
Verlag: Piper
Format: broschiert
Reihe: bedeutende Frauen, die die Welt verändern #9
Seitenzahl: 432
Preis: 15,- €
Format: broschiert
Reihe: bedeutende Frauen, die die Welt verändern #9
Seitenzahl: 432
Preis: 15,- €
"England, 1833. Die sechzehnjährige Ada soll nach einer skandalösen Affäre endlich gesellschaftsfähig werden. Doch sie ist rebellisch, und ihr Lebenshunger so unstillbar wie ihre Wissbegier. In London gibt es in diesen Tagen nur ein Gesprächsthema: eine Maschine des genialen Charles Babbage, die rechnen kann! Ada ist fasziniert von dem schrankgroßen Wunderwerk.Leidenschaftlich versucht sie, bei Babbage Unterricht zu bekommen, doch vorerst vergeblich. Ada ist zutiefst enttäuscht, aber dann lernt sie Lord William King kennen. Auch ihn fasziniert die Wissenschaft – und mehr noch die schöne Ada …"
Zur Autorin:
Agnes Imhof studierte Philosophie und ist promovierte Islam- und Religionswissenschaftlerin. Sie hat bereits die Bücher "Die Königin der Seidenstraße" und Das Buch des Smaragds" veröffentlicht. [Vergleiche: https://www.piper.de/autoren/agnes-imhof-1241, 18.07.2022]
Zum Cover:
Dieses
Cover passt wieder gut zu den anderen dieser Reihe. Besonders gut gefält mir Adas gewähltes Outfit, auch wenn ich genau diese Beschreibung eines Kleides im Buch nicht gefunden habe, gibt es jedoch sehr viele Verweise darauf, dass sie sehr auf ihr Äußeres geachtet und sich gerne hübsch gekleidet hat. Auch die Tafel und der Globus passen gut zum Inhalt. Alles in allem mag ich dieses Cover sehr.
Zum Buch:
In
diesem Buch geht es um Ada Lovelace, eine Tochter aus Adelskreisen, die bei ihrer alleinerziehenden Mutter aufwächst. Ihre Mutter hat sich früh vom Vater getrennt, zu dem Ada keinen Kontakt hat, da die Mutter dies nicht wünscht. Der Vater ist ein bekannter Dichter und der Leidenschaft verfallen, was die Mutter, welche sich selbst für Mathematik interessiert und viel Wert auf Bildung legt, nicht gut heißt. Sie erzieht Ada mit sehr viel Strenge. Ada merkt jedoch früh, dass das Leben noch mehr zu bieten haben muss und probiert sich in diversen Dingen aus, bis sie plötzlich noch im Kindesalter eine schwere Lähmung erleidet und Jahre ans Bett gefesselt ist. Ihre gesundheitlichen Probleme ziehen sich auch durch ihr Erwachsenenleben und führen teils dazu, dass sie nicht ernst genommen wird, da sie immer wieder Schwächeanfälle erleidet.
Sie interessiert sich sehr für Mathematik, aber auch für Physik. Ich würde sogar sagen, dass sie sich mehr für Physik begeistert. Schon als Kind baute sie Fluggeräte und versuchte zu fliegen, später experimentierte sie gemeinsam mit zwei Männern an Elektrizität. Zwar schrieb sie ihr einziges veröffentlichtes Werk zu einer Rechenmaschine und entwickelte Formeln, die mittlerweile als Grundlage der Informatik gefeiert werden, jedoch hatte ich immer das Gefühl, dass sie die Mathematik so gut versteht, dass sie sie weniger reizt, als die Physik, die sie faszinierte und stets weiterdenken ließ. Als Frau hatte Ada Lovelace im 19. Jahrhundert jedoch wenig Möglichkeiten. Sie musste sich ihre Chancen stets hart erkämpfen, durfte Universitäten nicht einmal betreten, geschweige denn dort Unterricht nehmen. Auch angesehene Professoren wollten sie nicht privat unterrichten. Im Grunde hatte Ada Lovelace viel Glück mit ihrem Ehemann, der ihr viel zugestand, für sie Schriften besorgte und es ihr gestattete ihre Interessen weiterzuverfolgen und sogar zu verschriftlichen.
Trotz eines Mannes, der ihr vieles, das damals nicht selbstverständlich war, ermöglichte, war sie schon bald in der Ehe nicht mehr glücklich. Generell probierte Ada sich schon als Teenager gerne aus und flirtete viel, was bei ihrer Mutter, aber auch in der damaligen Gesellschaft nicht gern gesehen wurde. Auch in ihrer Ehe fühlte sie sich bald so kontrolliert wie von ihrer Mutter und suchte die Aufmerksamkeit anderer Männer. Ihre diversen kleinen und großen Affären nehmen einen Großteil des Buches ein. Hier ein Flirt, dort ein Kuss, dieser Mann, jener Mann. Man konnte dadurch sehr gut erkennen, was mit der Bezeichnung "Rebellin" gemeint ist, denn sie verstieß nicht nur in der Wissenschaft gegen Konventionen. So amüsant ihr Liebesleben war, so sehr lenkte es mich doch von ihrer wissenschaftlichen Arbeit ab. Es mag sein, dass diese nicht kontinuierlich vorangetrieben wurde, jedoch hätte ich mir gewünscht, dass ihre Gedanken und ihre Arbeit mehr Raum bekommen hätten und dafür die eine oder andere Affäre nur am Rand oder gar nicht erwähnt worden wäre.
Das Buch ist eine nette Geschichte über eine Frau, die mittlerweile viel mehr Anerkennung erhält, als es ihr zu Lebzeiten möglich gewesen ist. Trotzdem empfinde ich den Fokus des Buches als verschoben, da die Liebesgeschichten zu sehr von der Wissenschaft abgelenkt haben. Das Buch hätte in Punkto Mathematik und Physik, in Adas Gedanken und ihrer Arbeit dazu noch viel Potential gehabt, das es aber in anderen Themen verlor. Mein Erwartungen konnte es dadurch leider nicht erfüllen.
Leseempfehlung:
Eine Leseempfehlung möchte ich für dieses Buch tatsächlich nicht geben. Ich denke, dass die Wissenschaftlerin Ada Lovelace zu kurz kommt. Wer dagegen ein Buch über eine Frau lesen möchte, die sich nicht an die strengen Konventionen der Gesellschaft in Bezug auf Liebesbeziehungen hält, der wird hier möglicherweise mehr Freude dran haben.
Rating:
10 von 15 Punkten
1 |
2 |
3 |
4 |
5 |
6 |
7 |
8 |
9 |
10 |
11 |
12 |
13 |
14 |
15 |
Liebe Sandra
AntwortenLöschenEs sollte wieder klappen, mal sehen...(gestern ging plötzlich gar nichts mehr)
Schade, dass du das Buch nicht empfehlen kannst, aber ich kann deine Kritik sehr gut nachvollziehen und finde es immer schade, wenn man in so einer Romanbiografie gar nicht so richtig in das Leben der Protagonistin eintauchen kann. Das Buch werde ich also sicher nicht lesen, danke für die "Warnung" ;-)
Alles Liebe an dich
Livia
Hallo Livia,
Löschenjoa, da habe ich mir einfach durch den Untertitel etwas anderes erwartet. Die Frau an sich fand ich ganz sympathisch, aber ich hätte eben gerne etwas anderes gelesen.
Liebe Grüße,
Sandra