Sonntag, 29. März 2020

Kurzrezension "Kleine Feuer überall" (Themen Challenge 2020: März - Teil 2)

Hier nun Teil 2 für das März-Thema "Autorinnen oder ein feministisches Werk" der Themen Challenge von Kerstin (woerterkatze).

Das Thema im März ist "Autorinnen oder ein feministisches Werk" passend zum Weltfrauentag. Wie bereits in Teil 1 erwähnt, habe ich keien feministischen Bücher und verspüre auch keinen Drang solche zu lesen. Aber mit Autorinnen kann ich natürlich dienen. Meine zweite Wahl im März war "Kleine Feuer überall" von Celeste Ng.

Meine Challenge Seite findet ihr HIER



Celeste Ng "Kleine Feuer überall"


Auf dieses Buch hatte ich mich sehr gefreut, da mir das erste Buch "Was ich euch nicht erzählte" der Autorinnen unheimlich gut gefallen hat. Tja, direkt vorweg, ich habe leider wieder gelernt, nur weil ein Buch gut ist, müssen es nicht alle sein. Ich weiß, vielen hat auch dieses Buch gut gefallen. Mir nicht. 

Die Geschichte an sich, fand ich ansprechend und auch passend zum Titel. In dieser equisiten Nachbarschaft, in die Mia, eine Künstlerin, mit ihrer Tocher Pearl ziehen, gibt es viele kleine Problemchen, genau wie in Mias Leben. Es zeigt, wie jeder von uns eben seine Last, seine Vergangenheit mit sich rumträgt. In diesem Roman hat die Vergangenheit vor allem bei den Frauen mittleren Alters immer etwas mit dem Kinderkriegen und/oder dem Leben danach zu tun. Es werden verschiedene Familien beleuchtet und was sie wozu getrieben hat. Die Leben sind wirklich sehr unterschiedlich und interessant. Zudem wird das Leben der jüngeren Generation, der Tochter von Mia und ihren Freunden, den Kindern der Familie Richardson, beleuchtet. Sie sind Teenager und leben ein anscheinend unbekümmertes Leben in einer gut behüteten Welt. 
Doch sobald ein genauerer Blick auf all diese Personen geworfen wird, erkennt man auch ihre dunklen Geheimnisse und ihren wahren Charakter. Hier ist mir der Charakter der Mrs. Robinson sehr übel aufgestoßen und hat das Buch für mich ruiniert. Das muss ich ganz klar so sagen. Ja, sie steht im Gegensatz zu Mia, die eben ein ganz anderes Leben mit ganz anderen Prinzipien führt und die zum Teil einen viel besseren Draht zu all den Teenagern hat als Mrs. Robinson. Aber Mrs. Robinson aggiert unter dem Deckmantel ihres journalistischen Berufs so grausam, so unverschämt, dass ich das Buch beinahe abgebrochen hätte, sogar kurz vor Schluss. Ich fand sie unerträglich. Als Journalistin, als Frau, als Mutter, als Freundin. Einfach nur falsch und hinterhältig. Eine Person, die nichts hinterfragt, immer nur schwarz und weiß sieht, sich auf nichts einlassen kann und auch ihre Kinder nur in schwarz und weiß, unperfekt und perfekt einteilt. So wie alles andere auf der Welt. Fürchterlich. Sie hat mich unheimlcih aufgeregt.


Würde ich noch ein Buch der Autorin lesen? Ja, wahrscheinlich, denn die Idee hinter dem Buch gefiel mir ja gut. Würde ich das nächste Buch eher abbrechen, wenn es mich wieder so aufregt? Eventuell, aber sicherlich wäre es dann tatsächlich das letzte Buch von ihr.

Was denkt ihr über das Buch "Kleine Feuer überall"? Hat euch der Charakter der Mrs. Richardson auch so genervt, wie mich?

3 Kommentare:

  1. Nun hab ich etwas Zeit und schaue hier wie versprochen vorbei (=

    Mir gefiel "Was ich euch nicht erzählte" unheimlich gut und finde auch das es sich von "Kleine Feuer überall" unterscheidet, wobei mir zweiteres besser gefiel als dir.

    Das dir die Richardson absolut gegen den Strich ging kann ich verstehen, doch ist sie ein wichtiger Teil - wir beide hatten ja kurz auf meinem Blog darüber gesprochen und ich kann mir schon vorstellen, das solch Antipartie gegen sie entwickelt wurde von dir, das du dich der Geschichte fast entzogen hättest. Das Protas solch Einfluss darauf haben ist doch aber auch wieder ein interessanter Aspekt, egal wie bedeutend deren Rolle ist oder nicht, da fällt mir jetzt beim Tippen fast schon wieder ein eigener Themenbeitrag dazu ein XD
    Ich denke die Autorin war darauf aus, dies entstehen zu lassen und wer weiß was da vielleicht von deiner Seite noch reinspielte das dir dieser Charakter so übel aufgestoßen ist. Das fließt ja eben auch in unsere Leseerlebnisse rein, aber ich würde nicht auf die Idee kommen, dir nun genaustens zu skizzieren, warum sie so sein muss wie sie ist und hoffe einfach, dass es in einem kommenden Buch von Celeste Ng nicht wieder solch ein Charakter auf dich wartet (=

    Nun war ich beim Schreiben irgendwie von den anderen Menschen in meiner Wohnung abgelenkt und hoffe jetzt einfach mal, nicht zu wirr in meinem Kommi zu sein XD

    Mukkeligen Sonntag dir!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Huhu,
      schön, dass du vorbeigekommen bist! :)

      Du hast Recht, es ist echt erstaunlich wie die Charaktere eines Buches auf unser Lesevergnügen Einfluss nehmen! Aber wenn ich etwas genauer darüber nachdenke, dann ist das oft so, nur eben oft eher im positiven Sinne, sodass es vielleicht nicht direkt auffällt. Bei Krimi/Thrillerreihen habe ich das häufig, dass die Story an sich vielleicht nichts Besonderes ist und man es so oder so ähnlich schon einmal gelesen hat, aber dann gibt es einen oder zwei Charaktere, die mir gut gefallen und ich möchte einfach wissen, wie es mit ihnen weiter geht. Bezeichnend dafür ist bei mir die Reihe um Tempe Brennan von Kathy Reichs. Ihre Bücher bewerte ich nur ab und an besser als Durschnitt, aber ich mag sowohl den Charakter der Tempe Brennan als auch ihren Kollegen/Lover total und möchte von Buch zu Buch einfach wissen, wie es mit den beiden weitergeht und so habe ich nun schon 13 Bücher der Reihe gelesen. xD

      Es ist fast wie im wahren Leben, mit manchen Menschen kommt man besser zu recht und mit anderen weniger. Ich mag dieses hinterhältige nicht, dass Mrs Richardson ausstrahlt und ihr schwarz/weiß denken. Ich selbst respektiere und toleriere andere Meinungen und erwarte das dann aber auch von meinem Gegenüber. Mit Menschen, bei denen ich merke, dass sie trotzdem versuchen mir ihre Sichtweise aufzudrängen oder sehr deutlich machen, dass sie ihre Sicht als die einzig richtige ansehen, kann ich nur schwer umgehen.

      Liebe Grüße!

      Löschen
    2. Oh ja, Charaktere haben mehr Einfluss als uns manchmal bewusst ist. Ich habe z.B. "Der Gin des Lebens" gelesen und für einen Kriminalroman zu wenig Krimi, aber ich hab mich im Ort und mit den Protas so wohlgefühlt, das es gar nicht allzu groß negativ auf meine Leseeindrücke wirkte.

      Wie gesagt, deine Antisympathie ihr gegenüber kann ich verstehen - nur wäre die Story wohl ohne sie oder einen anderen Charakter gänzlich anders verlaufen. Die Protas haben ja mehr Einfluss in manchen Szenen als die Autor:innen *lach - immer wieder lustig sowas mitzubekommen, gerade bei den #SPbuch-Autor:innen die mit Tweets und Co. ihre Leserschaft teilhaben lassen :D *-*
      Und absolut! Natürlich gibt es Protas die bei vielen das Gleiche auslösen, aber eben auch jene die unterschiedlich wahrgenommen werden oder andere nicht so sehr stören wie einen selbst. Und du bist in deiner Rezi da ja sehr bei dir geblieben und hast es nicht verallgemeinert (= Lass dir da also auch zukünftig von niemanden reinreden - sind eben subjektiv solche Meinungen ;)

      Löschen

Wenn du auf meinem Blog kommentierst, werden die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google.