Samstag, 5. Februar 2022

Krimi: Guillermo Martínez "Der Fall Alice im Wunderland"

[Werbung, selbstgekauft]


Guillermo Martínez "Der Fall Alice im Wunderland"
 

(
© Eichborn)

Erscheinungstermin: 29. Mai 2020
Verlag: Eichborn
Format: broschiert
Reihe: Arthur Seldom #2
Seitenzahl: 320
Preis: 16,- €

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Die ehrwürdige Oxforder Lewis-Carroll-Bruderschaft ist einer Sensation auf der Spur: Aus dem Tagebuch des weltberühmten Schöpfers von Alice im Wunderland ist eine bis dato verschollene Seite aufgetaucht, die Brisantes offenbart. Doch bevor die Bruderschaft den Fund veröffentlichen kann, geschehen mehrere Morde, die durch das literarische Universum von Lewis Carroll inspiriert zu sein scheinen. Auch in ihrem zweiten Fall müssen Logik-Professor Arthur Seldom und sein junger argentinischer Mathematik-Doktorand scharf kombinieren, um den rätselhaften Fall zu lösen."



Zum Autor:
Guillermo Martínez ist promovierter Mathematiker aus Argentinien. Seine Doktorarbeit schrieb er an der Universität Oxford, wo auch seine Krimis spielen. Der erste Band "Die Oxford-Morde" wurde in 40 Sprachen übersetzt und verfilmt. [Vergleiche: https://www.luebbe.de/bastei-luebbe/autoren/guillermo-martinez/id_2750412, 05.02.2022]
 
Zum Cover: 
Das Cover des Buches passt zum einen sehr gut zum Titel und dem Buch "Alice im Wunderland", welches durch den Zylinder und die Taschenuhr sehr eindeutig dargestellt werden. Es passt aber von der Aufmachung her auch sehr gut zum ersten Buch der Reihe, was mir persönlich immer sehr gefällt.

Zum Buch:
In diesem Buch versuchen der Mathematiker Arthur Seldom und ein argentinischer Doktorand names Guillermo eine Mordserie zu lösen. Dieses Mal ist die Lewis-Caroll-Bruderschaft involviert, in der Arthur Seldom Mitglied ist. Es tauchen kompromitierende Bilder auf und der Ruf des Autors von "Alice im Wunderland" wird detailliert thematisiert. Dabei versucht Guillermo Martínez die Situation sowohl aus der heutigen Sicht darzustellen und aus Sicht der damaligen Zeit als Lewis Caroll lebte und wohl freizügige Bilder kleiner Mädchen machte. Ich gehe davon aus, dass dies in diesem Krimi nicht völlig frei erfunden wurde und das einiges davon tatsächlich den Tatsachen entspricht. Was mich zwischendurch wirklich zum Grübeln gebracht hat, was Caroll und den Erfolg seines Buches angeht. Um aber mehr in dieses Thema einzudringen, müsste man nun noch Sachbücher zum Thema lesen und sich schlau machen, was davon wirklich stimmt und was nur Fiktion ist. Trotzdem ist es doch verwirrend.

Der Kriminalfall in diesem Buch läuft wieder mehr oder minder an der Polizei vorbei. Zwar hat auch der Kommissar aus dem ersten Buch seinen Auftritt, aber auch dieses Mal hat man den Eindruck, dass eigentlich der gesamte Fall an ihm vorbeigeht. Die Mathematik, auf die ich mich im ersten Band sehr gefreut hatte und die mich aber enttäuscht hat, konnte mich auch in diesem Band nicht überzeugen. Dieses Mal kam sie sogar noch weniger zum Tragen. Das hat mich doch wieder enttäuscht, da ich mir etwas ganz anderes erwartet hatte. Mehr Mathematik, mehr Wissenschaft, mehr Krimi der damit zusammenhängt. Stattdessen geht es in diesem Band wirklich nur um diese Bruderschaft und um die Vergangenheit von Lewis Carroll. 

Die Charaktere Arthur Seldom und der argentinische Doktorand wurden mir auch nicht so richtig näher gebracht, obwohl sie eigentlich im gesamten Buch über aktiv sind. Ich habe eigentlich nicht mehr als vorher über sie erfahren und konnte keine Verbindung zu ihnen aufbauen. Ebenso habe ich kein Gefühl für Oxford als Stadt bekommen.

 
Fazit:
Alles in allem fand ich dieses Buch sehr reizlos. Es war nett, aber wenig spannend, so gut wie nicht mathematisch angehaucht und hatte auch sonst nicht das gewisse Etwas, das mich in seinen Bann gezogen hätte. Schade, denn hier steckte wieder einiges an Potential drin, das ich mir anders entfaltet gewünscht hätte. 

Leseempfehlung:
Ich denke das Buch ist noch am ehesten etwas für Fans von "Alice im Wunderland" oder die sich fiktiv mit dem Autor beschäftigen wollen. 
 

Rating:

8 von 15 Punkten

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4 Kommentare:

  1. Oh, liebe Sandra

    Wie schade, dass dich das Buch so gar nicht überzeugen konnte. "Reizlos" ist ja ein ziemlich heftiges Urteil, aber ich kann deine Kritik durchaus nachvollziehen und das Buch ist definitiv nichts für mich. Es hätte mich vom Cover her so oder so nicht gereizt und nach deiner Rezension weiss ich, dass es sicher nichts für mich ist.

    Alles Liebe an dich
    Livia

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    1. Huhu Livia,

      oh, findest du "reizlos" sehr hart? So sollte es gar nicht sein. Es gibt ja bei jedem Buch Gründe, aus denen einen ein Buch reizt, es zu lesen. Und hier war es für mich die Mathematik, die leider gar nicht zum Tragen kommt. Der Rest ist eigentlich ein Blick ins Leben des Lewis Carroll und das interessierte mich einfach nicht so doll.

      Liebe Grüße,
      Sandra

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    2. Liebe Sandra

      Oh, wow, ich frage mich gerade, ob das sprachliche Unterschiede sind, oder ob wir das Wort einfach so unterschiedlich verstehen/verwenden. Lieben Dank für deine Antwort, die hat deiner Rezension gerade ein wenig die Schärfe genommen :-D Ja, stimmt, wenn dich etwas nicht reizt, dann ist das für mich aber nicht "reizlos" im Sinne von "langweilig" usw. sondern einfach nicht interessant für dich. Verstehst du, was ich meine? Sorry, viel Gelaber und wenig Inhalt ;-)

      Das Buch ist weiterhin nichts für mich, aber danke noch einmal für die Klärung und alles Liebe
      Livia

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    3. Huhu,

      ich glaube, dass ich das Wort generell weniger scharf verwende. Ich meine damit tatsächlich nur, dass es für mich nicht interessant ist. Ich schreibe auch regelmäßig z.B. beim Top Ten Thursday oder bei Neuerscheinungsposts "Das Buch reizt mich nicht." und meine damit einfach, dass es nichts für mich ist. Es spricht mich nicht an, das muss gar nicht heißen, dass es langweilig klingt, sondern nur dass es vielleicht thematisch nichts für mich ist.

      Liebe Grüße,
      Sandra

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