Montag, 18. Mai 2020

Buchrezension: Yrsa Sigurdardóttir "R.I.P"

[Werbung, Rezensionsexemplar vom Bloggerportal] 

Danke an das Bloggerportal und den btb-Verlag für das Rezensionsexemplar!


Yrsa Sigurdardóttir "R.I.P."

 (© btb Verlag)

Bibliographische Angaben
Autorin: Yrsa Sigurdardóttir , Übersetzerin: Anika Wolff
Titel: R.I.P. , Orgiginaltitel: R.I.P. / Aflausn
Verlag: btb Verlag

Erschienen am: 24.Juni 2019
Format: gebunden
Seiten: 448
Preis: 20,- €  
(Das Buch erscheint am 10. August 2020 auch als Taschenbuch.)

 

Zur Autorin:
Yrsa Sigurdardóttir ist eine isländische Autorin, die bereits mehrere Spannungsromane geschrieben hat, die in über 30 Ländern erschienen sind. Ihr Debüt gab sie 2005 mit dem Buch "Das letzte Ritual" [Vergleiche: https://www.randomhouse.de/Autor/Yrsa-Sigurdardottir/p587737.rhd , 16.05.2020, 12:43 Uhr] .

Zum Cover:
Das Cover erinnert mich an Eis und Kälte. Es ist in den entsprechenden Farben, weiß und hellblau, gehalten und zeigt viele Splitter, die eventuell Eis sein können. Der Titel steht sehr deutlich im Zentrum. "R.I.P." ist sicherlich jedem bekannt und man asoziiert damit direkt Tod, sodass das Genre auf den ersten Blick zu erkennen ist und keine Zweifel offenen lässt. Der Titel springt einem direkt ins Auge. Obwohl das Cover eher schlicht ist, gefällt es mir persönlich sehr gut. 


Zum Buch:
Das Buch ist der dritte Band der Reihe um Kommissar Huldar und die Psychologin Freyja und spielt in Reykjavik auf Island. Obwohl es ein Teil einer Reihe ist, kann man es auch als Einzelband gut lesen, da die persönlichen Beziehungen zwischen den Charakteren wieder erklärt werden und man nicht unbedingt jedes Detail ihres Liebeslebens aus anderen Bücher kennen muss, um die Zusammenhängen hier zu verstehen. Die anderen Fälle aus den ersten beiden Bänden fließen hier zudem nicht ein.

In dieser Geschichte geht es um Jugendliche, die von einem Unbekannten aufgesucht und ermordert werden. Zu den Details der Qualen und der Ermordung lässt sich die Autorin jedoch nicht aus, was mir ausgesprochen positiv aufgefallen ist, da man auch ohne sie dem Geschehen sehr gut folgen kann und nichts fehlt, daher wären mehr Details unnötig gewesen. Kurz nach den Überfällen bekommen alle Personen, die auf der Freundesliste der Opfer in der App "Snapchat" sind, kurze Videos oder Bilder zugeschickt. Wie es sich mit dieser App verhält, kann ich jedoch nicht beurteilen, da ich sie noch nie genutzt habe, jedoch ist es ein sehr aktuelles Medium, das hier eingebaut wurde. Am Tatort bzw. bei den Leichen werden zudem weiße Blätter mit jeweils einer Zahl gefunden, mehr Indizien bekommt die Polizei ersteinmal nicht. 

Lange Zeit tapen sie dadurch im Dunkeln, was das Buch jedoch nicht zäh werden lässt, da die Lücken in den Fällen sehr gut mit diversen persönlichen Zusammenhängen der Charaktere gefüllt sind. Man bekommt mit wie sich das Verhältnis zwischen Kommissar Huldar und seiner Chefin Erla verändert - was ich sehr gut fand, da mir die Chefin zu Beginn sehr auf die Nerven gefallen ist - , wie Huldar und Freyja weiterhin miteinander umgehen und wie es Freyja sonst so im Privaten geht. Auch erfährt man mehr über Huldars Kollegen, was eventuell in späteren Bänden von Bedeutung sein könnte. Zumindest könnte ich mir das sehr gut vorstellen! Da ich sehr viel Wert auf diese persönlichen Beziehungen lege und sie für mich ausschlaggebend sind, ob ich eine Reihe weiterverfolge oder nicht, hat mir dieser Aspekt des Buches ausgesprochen gut gefallen und Lust auf mehr gemacht!

Im Laufe der Ermittlungen stellt sich heraus, dass Mobbing das zentrale Thema ist. Mir hat besonders gut gefallen, wie die Autorin dieses Thema behandelt hat und wie sowohl die Sicht der Täter, als auch das Leiden der Opfer und ihrer Familien in den Fokus gestellt wurde. Man erfährt in dieser fiktiven Geschichte viele Dinge zu diesem heiklen Thema, die jedoch sachlich und tiefgründig beschrieben werden. 

Lediglich das Ende hat mich nicht ganz überzeugt. Wie schon im letzten Band kommt eine Person ungeschoren davon. Letztes Mal konnte ich das noch nachvollziehen und es war okay für mich, dieses Mal sehe ich keinen Grund dafür und mir wäre ein konsequenteres Ende, bei dem alle Mobbing-Täter bestraft würden, lieber gewesen.

 
Fazit:
Ein flüssig geschriebenes Buch, das sich mit einem wichtigen Thema befasst, das leider ständig aktuell ist. Die langsamen Schritte im Fortgang der Ermittlungen werden mit der Entwicklung der Charaktere gefüllt, welche dem Buch eine weitere Ebene geben. Alles in allem handelt es sich hierbei um einen interessanten Thriller, der auch als Einzelband gelesen werdenk kann.


Leseempfehlung:
Ich gebe gerne eine Leseempfehlung für den dritten Band der Reihe. Auch braucht man keine Sorgen zu haben, dass man beim Lesen über komplizierte isländischen Namen stolpert, da sie meiner Meinung nach sehr simpel bzw. international lesbar gehalten sind und zum Beispiel etwas kompliziertere Straßennamen kann man auch einfach überlesen, da sie die Geschichte nicht weiterbringen und nicht häufig vorkommen.


Rating:



4 von 5 Büchern

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