Mittwoch, 30. Juni 2021

Krimi: Natasha Korsakova "Tödliche Sonate"

 [Werbung, Rezensionexemplar der Autorin]


 Natasha Korsakova "Tödliche Sonate"
 

(
© Heyne)

Erscheinungstermin: 08. Oktober 2018
Verlag: Heyne
Format: Taschenbuch
Reihe: Commissario Di Bernardo #1
Seitenzahl: 448
Preis: 12,99€

"
Wer tötete die Grande Dame der klassischen Musik?

Ein skandalöser Fall erschüttert Rom: Die mächtige und in den Kreisen der klassischen Musik gefürchtete Musikagentin Cornelia Giordano wurde brutal ermordet. Commissario Di Bernardo, erst kürzlich aus Calabrien nach Rom versetzt, muss sich in die Welt der Musikagenten, Opernhäuser und musikalischen Wunderkinder begeben und ermitteln. Es scheint, als sei die Giordano alles andere als beliebt gewesen. Und was hat die „Messias“, Antonio Stradivaris legendäre Violine, mit dem Fall zu tun?"


Zur Autorin:
Natasha Korsakova ist eine internationale Violinisolistin und war in Italien und Chile "Künstlerin des Jahres". Sie lebt in der Schweiz und besucht auch Rom, den Handlungsort ihres Krimis, regelmäßig.  [Vergleiche: https://www.penguinrandomhouse.de/Autor/Natasha-Korsakova/p629040.rhd, 28.06.2021, 17:24 Uhr]
 
Zum Cover: 
Auf dem Cover lässt sich ein Stück eines Streichinstrumentes erkennen sowie die in blaue Farben gehüllten Dächer Roms. Beide Aspekte sind im Buch zentral. Es ist ein schönes Cover, vor allem wenn man es in den Händen hält, hätte aber in der Buchhandlung meine Aufmerksamkeit nicht erlangt, da ich weder Rom erkannt hätte noch mich mit Musik auskenne.

Zum Buch: 
Dieser Krimi beginnt mit einem Prolog, der uns ins 18. Jahrhundert ins Haus von Antonio Stradivari führt. Dort lernen wir mit der Zeit ihn und seine Söhne sowie weitere Nachfahren kennen und machen Bekanntschaft mit einer berühmten Geige. In der Gegenwart passiert direkt zu Beginn ein Mord, welcher dann von Commissario Di Bernardo und seinem Team aufgeklärt werden soll. 
 
So springt dieses Buch in seinen Handlungssträngen immer wieder von der Gegenwart in die Vergangenheit. In der Gegenwart geht es relativ langsam vorwärts, in der Vergangenheit werden mal größere, mal kleinere Zeitsprünge gemacht, immer hin in eine Zeit, die bedeutend für die Geige gewesen ist. 
 
Besonders die historischen Kapitel haben mir außerordentlich gut gefallen. Die Autorin schafft es eine authentische Stimmung zu schaffen und ihre Leser:innen in die damalige Zeit hineinzuversetzen. Sprachlich wirklich klasse! Auch inhaltlich, die Geschichte der Geige sowie der Familie Stradivari und ihrer Freunde und Bekannten, hat mich angesprochen. Obwohl ich nichts über klassische Musik weiß, konnte ich mich reindenken und glaube, das ich auch Gefallen an einem rein historischen Roman aus dieser Zeit und mit diesem Thema finden würde. 

Der Krimi in der Gegenwart kommt dagegen nicht wirklich auf Touren. Ich konnte keine Verbindungen zum Kommissar, seiner Familie oder seinem Team aufbauen. Gelegentlich habe ich den Kopf geschüttelt, da ich mir eine Ermittlung so nicht vorstellen kann. Spuren, die nicht gesehen oder nicht verfolgt werden. Befragte, die Dinge wissen, die sie nicht wissen können und die nicht direkt darauf angesprochen werden. Diese Art der Ermittlung war nicht meins. Auch die Familie der Ermordeten war mir nicht wirklich sympathisch. Lediglich das sogenannte schwarze Schaf der Familie hatte für mich genügend Konturen, Ecken und Kanten, um für mich als Charakter interessant zu sein. Alles in allem war die Kriminalhandlung für mich zu langatmig, zu zäh und drehte sich zu oft im Kreis. Da freute ich mich immer umso mehr auf die historischen Kapitel. Sie lockerten das Ganze auf und ließen sich auf eine viel leichtere Art lesen. Auch das Ende konnte mich dann nicht mehr wirklich packen, obwohl es nicht vorhersehbar war und daher gar nicht schlecht.


Fazit:
Ein Buch mit Höhen und Tiefen. Die historischen Kapitel waren sehr interssant und sprachlich toll gestaltet. Auch war es offensichtlich, dass die Autorin weiß, worüber sie schreibt, sowohl historisch als auch fachlich in Bezug auf Geigen und klassische Musik. Die fachlichen Aspekte wurden gut rübergebracht und waren nicht trocken oder langweilig. Ich habe doch das eine oder andere gelernt. Der Krimi jedoch konnte mich nicht begeistern.

Leseempfehlung:
Für alle, die gerne und viele Krimis lesen, würde ich das Buch nicht bedingungslos empfehlen, da ich in dem Genre definitiv schon Bücher gelesen habe, die mir besser gefallen habe. Wer sich jedoch für klassische Musik und/oder das Violinspiel und die Instrumente interessiert und vielleicht sogar ein Faible für Rom hat, den wird das Buch sicherlich aufgrund der geschaffenen Rahmenbedingungen gut unterhalten. Mittlerweile ist auch Band 2 um Commissario Di Bernardo "Römisches Finale" erschienen.
 

Rating:

8 von 15 Punkten

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

13

14

15

2 Kommentare:

  1. Liebe Sandra

    Dieses Buch macht es mir total schwer... Ich habe schon komplett begeisterte Rezensionen, aber auch sehr enttäuschte Berichte gelesen. Ich werde mal die Finger davon lassen und evtl. einmal in das Buch hineinblättern oder die Augen in Bücherschränken danach offen halten.

    Alles Liebe an dich
    Livia

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hallo Livia,

      ich könnte mir vorstellen, dass dir auch der historische Teil gut gefallen könnte. Beim Krimi bin ich mir da auch nicht so sicher. Wenn du es in einem Bücherschrank oder so findest, gib ihm eine Chance. :)

      Ein schönes Wochenende,
      Sandra

      Löschen

Wenn du auf meinem Blog kommentierst, werden die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google.