Samstag, 25. Juli 2020

Buchrezension: Jilliane Hoffman "Nemesis"

[Werbung, selbstgekauft] 

Jilliane Hoffman "Nemesis"


 (© Rohwohlt Taschenbuch)

Bibliographische Angaben
Autorin: Jilliane Hoffman, Übersetzerinnen: Katharina Naumann, Sophie Zeitz  
Titel: Nemesis, Originaltitel: Nemesis Rising  
Verlag:  Rowohl Taschenbuch
Erschienen am: 21.Juli 2019
Format:Taschenbuch
Seiten: 528
Preis: 12,-€  

Dieses Buch ist bereits am 26.März 2019 als gebundenes Buch im Rowohlt Verlag erschienen.


Zur Autorin:
Jilliane Hoffman war Staatsanwältin in Florida und unterrichtete die Spezialeinheiten der Polizei in juristischen Belangen. In den letzten Jahren veröffentlichte sie diverse Thriller unter anderem "Cupido" und "Morpheus" [Vergleiche https://www.rowohlt.de/autorin/jilliane-hoffman.html, 25.07.2020, 12:32 Uhr] .


Zum Cover:
Das Cover ist im Stil der neuen Bücher bzw. der neuen Auflagen der früheren Bücher und zeigt auf oben hellerem Hintergrund unten einen schwarzen Panther. Der HIntergrund wird nach unten hin immer dunkler und sowohl der Name der Autorin, der Titel sowie das Auge des Panthers stehen ein wenig hervor und können ertastet werden. Alles in allem gefällt mir das Cover gut, wobei ich mich über ein grünes Cover, so wie die ersten drei früheren Ausgaben der Cupido-Reihe, mehr gefreut hätte.


Zum Buch:
Dieses Buch ist der vierte Teil der Reihe um den Serienmörder William Bantling alias "Cupido" und die Staatsanwältin C.J. Townsend. Es ist dringend zu empfehlen, diese Reihe in der richtigen Reihenfolge zu lesen, da sie strikt aufeinander aufbaut und viele Details und Zusammenhänge sonst verloren gehen. Speziell dieser Band, der wohl der letzte der Reihe gewesen ist, zumindest schließe ich dies aus den Danksagungen der Autorin, wo sie sich bedankt, dass man sie "ermutigt hat, C.J.s Geschichte zu Ende zu bringen" (S. 523), gibt es immer wieder Flashbacks zum ersten Band der Reihe. 

In diesem Band kehrt C.J. Townsend nach zehn Jahren zurück nach Miami, um dort wieder für die Staatsanwaltschaft zu arbeiten. Sie kommt jedoch mit einem großen Geheimnis bezüglich des Serienmörders William Bantling zurück, der in der Zwischenzeit bei der Überführung in ein anderes Gefängnis fliehen konnte. Relativ bald verwickelt sie einer ihrer ehemaligen Freunde und Polizist in einen aktuellen Fall, der auch mit seiner Vergangenheit zu tun. Da Miami für fast alle Hauptcharaktere dieses Buches schreckliche Zeiten parat hatte, sind sie sehr darauf bedacht, die Übeltäter zu entlarven, was jedoch auf dem offiziellen Weg aus Mangel an Beweisen kaum möglich ist. Da erwacht Nemesis, die Rachegöttin, und beginnt Beteiligte zu ermorden oder zu Selbstmorden zu zwingen.

Ich muss sagen, dass ich zu Beginn sehr schockiert darüber war, welche Entwicklung das Buch schon sehr früh genommen hat und wie nebenbei die Guten zu Bösen wurden. Zwar kenne ich den Schreibstil der Autorin und weiß, dass es direkt zur Sache geht, etwas was ich absolut an ihren Büchern schätze, aber dass nun plötzlich die Guten zu Bösen werden war überraschend! Die Gründe, die dazu geführt haben, mögen absolut nachvollhziehbar sein, doch trotz allem ist es Selbstjustiz und erschreckend, da es ein zentrales Element dieses Romans ist. Auf der anderen Seite sind die Bösen weiterhin die Bösen und zum Teil auch schon seit dem ersten Band dieser Reihe. Einige Bekannte tauchen wieder auf oder werden wieder in Erinnerung gerufen, andere sind anscheinend neu dabei, wobei deutlich wird, dass sie bisher einfach nur im Hintergrund agiert haben und schon früher Teil des Ganzen waren. Der Snuff-Club wird nun aber in den Mittelpunkt gestellt und seine Aktivitäten näher beleuchtet. Der Begriff war mir bis dato bekannt, aber ich hätte ihn nicht mit Inhalt füllen können, nun weiß ich mehr. Der Leser / die Leserin bekommt mit, wie die Opfer ausgewählt werden, was mit ihnen passiert, wie man Teil des "Spiels" wird und beim letzten Opfer erfährt man auch viel über den Ort und die Folterinstrumente. Viele grauenhafte Details, aber die Autorin versteht es sehr gut, diese zwar in den Mittelpunkt zu stellen, sie aber nicht bis zum Geht nicht mehr auszureizen und belässt es bei denen, die den Thriller wirklich weiterbringen. Das gefällt mir sehr gut, denn ich bin kein Fan von detaillierten Beschreibungen von Dingen oder Taten, die für den Fortgang der Handlung irrelevant sind. Gegen Ende wird es dann auch ein wenig technisch, was die Story auch benötigt, jedoch so, dass man auch als Laie gut versteht, was, wie und wozu passiert. Auch hier wieder super von der Autorin recherchiert und umgesetzt.

Begleitet wird der ganze berufliche Teil um C.J. Townsend von einer kleinen privaten Geschichte, der möglichen Adoption eines Babys, die vor allem das Ende rund und die Entscheidung nachvollziehbar macht, warum die Reihe endet. Jedoch lässt sich die Autorin auf den letzten Seiten auch weiterhin die Möglichkeit ein weiteres Buch anzuschließen, denn weder sind die Charaktere schon so alt, dass sie in Rente gehen müssten, noch sind alle Fragen geklärt. Beispielsweise könnte ich mir gut vorstellen, dass die Morde bzw. Selbstmorde, die auf Nemesis' Rechnung gehen, noch einmal näher beleuchtet werden oder man sich auch mit dem Ende von William Bantling näher beschäftigt. Wer weiß?
 
Fazit:
Auch der vierte Band der Reihe um "Cupido" erfüllt die Erwartungen, die durch die drei Vorgänger entstanden sind vollends. Das Buch ist von Beginn an spannend, schafft einen langsamen, aber fließenden Wiedereinstiegs bei der Staatsanwaltschaft für C.J. Townsend, der dadurch sehr realistisch wirkt und trumpft durch eine durchweg spannende und teils unerwartete Handlung auf. Das Ende ist in allen Punkten rund, lässt der Autorin aber trotzdem noch Spielraum, um die Reihe irgendwann doch noch weiterzuschreiben.

Leseempfehlung:
Ich gebe diesem Buch eine absolute Leseempfehlung, rate aber dringend dazu vorher die ersten drei Bände der Reihe zu lesen!


Rating:

 
5 von 5 Sternen

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