Sonntag, 25. Juli 2021

Krimi: Stuart Turton "Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle"

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 Stuart Turton "Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle"
 

(© Tropen)

Erscheinungstermin: 24. August 2019
Verlag: Tropen
Format: Hardcover
Reihe: /
Seitenzahl: 605 
Preis: 24,- € 
 
Am 08. März 2021 ist das Buch mit 608 Seiten als Taschenbuch bei Heyne erschienen. Es kostet 11,99€.

"Tag für Tag wird sich Evelyn Hardcastles mysteriöser Tod wiederholen – so lange, bis der Mörder endlich gefasst ist.

Familie Hardcastle lädt zu einem Ball auf ihr Anwesen Blackheath. Alle Gäste amüsieren sich, bis ein fataler Pistolenschuss die ausgelassene Feier beendet. Evelyn Hardcastle, die Tochter des Hauses, wird tot aufgefunden. Unter den Gästen befindet sich auch Aiden Bishop. Ihn hat am selben Tag eine seltsame Nachricht erreicht: »Heute Abend wird jemand ermordet werden. Bereinigen Sie dieses Unrecht, und ich zeige Ihnen den Weg hinaus.« Tatsächlich wird Evelyn nicht nur ein Mal sterben. Bis der Mörder entlarvt ist, wiederholt sich der dramatische Tag in Endlosschleife. Doch damit nicht genug: Immer, wenn ein neuer Tag anbricht, erwacht Aiden im Körper eines anderen Gastes und muss das Geflecht aus Feind und Freund neu entwirren. Jemand will ihn mit allen Mitteln davon abhalten, Blackheath jemals wieder zu verlassen."

Zum Autor:
Stuart Turton ist freiberuflicher Journalist und lebt in London. Sein Debut wurde 2018 mit dem Costa First Novel Award ausgezeichnet und in 25 Sprachen übersetzt. Am 21.08.2021 erscheint sein zweites Buch "Der Tod und das dunkle Meer" in deutscher Sprache. [Vergleiche: https://www.klett-cotta.de/autor/Stuart_Turton/107039, 24.07.2021, 11:33 Uhr]
 
Zum Cover: 
Das Cover hat mich anfangs nicht vom Hocker gerissen. Mir gefällt zwar die Kombination aus rot, beige und grau Tönen, jedoch spricht mich die Treppe nicht an. Sie weckt bei mir keine Assoziationen zu Palästen oder Schlössern. Zwar erkennt man auch Stuck und hübsche Wände und Böden, aberalles in allem lässt mich das Cover kalt. Lediglich das verschlungene D und C im Namen "Hardcastle" hat meine Aufmerksamkeit erregt. Erst der Klappentext hat das Buch für mich interessant gemacht.

Zum Buch: 
Dieses Buch ist etwas Besonderes zumindest habe ich so etwas in der Art noch nie gelesen. Die Idee, die der Autor hier hatte und die Komplexität mit der er es umgesetzt hat, faszinieren mich. 
 
Das Buch spielt auf einem Anwesen der Familie Hardcastle, auf dem ein großes Fest stattfinden soll zu dem viele Bekannte der Familie geladen sind. Wie sich später herausstellt, hat es solche Ereignisse in der Vergangenheit bereits gegeben und dieses Mal sind genau dieselben Gäste anwesend wie beim letzten Treffen vor vielen Jahren. Wie bereits der Klappentext verrät stirbt Evelyn Hardcastle auf diesem Ball und Aiden Bishop soll ermitteln, wer der Mörder ist. Dies passiert aber nicht auf die typische Art, wie man sie aus Krimis kennt. Aiden wacht täglich in dem Körper eines anderen Gastes auf und erlebt den Tag auf diese Weise. Dabei kann er den Tag im Laufe des Buches immer mehr beeinflussen, kämpft aber auch immer mehr mit den Charakterzügen der Personen. Diese spiegeln grob unsere Gesellschaft wieder. Es gibt junge und ältere Männer, dickere und dünnere, einen Polizist und einen Vergewaltiger und jeder davon hat andere körperliche und geistige Fähigkeiten mit denen es Aiden schaffen soll den Mord aufzuklären. Jedoch erlebt er nicht einen Tag nach dem anderen, sondern einen einzigen Tag, den an dem Evelyn stirbt, in einer Endlosschleife und wacht immer dann wenn ein Charakter z.B. vor Erschöpfung ein Nickerchen macht, in einem anderen Charakter zu einer anderen Tageszeit wieder. 

Dies klingt erstmal fürchterlich komplizert und es ist auch nicht leicht, das große Ganze zu erklären ohne zu spoilern. Aber ich möchte festhalten, dass es mich in keinster Weise verwirrt hat und sobald man einmal in der Geschichte drin ist, machen auch die Charakter- und Zeitsprünge absolut Sinn. Jedoch sollte man sich Zeit und Ruhe für das Buch nehmen, um es wirklich genießen und nachvollziehen zu können. Sonst kann man sicherlich schnell den Überblick verlieren.

Mir fiel es schwer eine Verbindung zu den meisten Charakteren aufzubauen, da man ja häufig in andere schlüpfte. Zu Ende erfuhr man dann etwas mehr über Aiden Bishop, die Person, die auf dem Ball eben in die verschiedenen Rollen schlüpfen musste. Ihn lernte man dann so etwas besser kennen. Ich kann aber nicht wirklich sagen, ob er mir symphatisch war. Außerdem erfährt man am Ende auch, wie Aiden in diese Situation geraten ist. Dies und die Erklärung des Autors zum großen Ganzen fand ich zwar schlüssig und eine interessante Idee, ich konnte Aidens Entscheidung am Schluss jedoch absolut nicht nachvollziehen. Es geht um Verbrechen, Verzeihen und zweite Chancen, dies für mich aber in einem Ausmaß, das für mich persönlich nicht nachvollziehbar ist.

Fazit:
Ein sehr interessant aufgebautes Buch, in dem ich keine logischen Fehler entdecken konnte, wobei es so komplex gewesen ist, dass man dafür wahrscheinlich wirklich detaillierte Notizen und Schaubilder benötigt hätte. Und dann gehe ich lieber davon aus, dass alles so stimmt. Ich hatte bis aufs Ende sehr viel Freude an dem Buch und bin beeindruckt, wie jemand so eine Geschichte zu Papier bringen kann!

Leseempfehlung:
Auf dieses Buch muss man sich einlassen. Man muss sich Zeit nehmen und muss Lust auf etwas anderes haben als den typischen, meist linear verlaufenden, Krimi. Wer das möchte, wird an dem Buch sicherlich auch seine Freude haben!
 

Rating:

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Die Punkte, die ich abziehe beziehen sich auf das Ende, das ich eben persönlich gar nicht nachvollziehen kann. 

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4 Kommentare:

  1. Hi Sandra!

    Das hast du super beschrieben und ich fand es echt nicht einfach, meine Eindrücke in der Rezension wiederzugeben!
    Aber warst du wirklich zu keinem Zeitpunkt verwirrt?! Wir hatten ja doch so unsere Schwierigkeiten, also zumindest Sabine und ich *lach* So einfach dem ganzen zu folgen war es ja wirklich nicht,aber es war schon echt faszinierend, wie der Autor hier diese vielen Fäden zusammenlaufen hat lassen :)

    Liebste Grüße, Aleshanee

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    1. Hallo Aleshanee,

      ne, verwirrt habe ich mich wirklich nie gefühlt. Ich habs einfach so hingenommen. xD Da war ich in anderen Krimis oder Thrillern schon verwirrter, aber ich glaube, das kam bei mir daher, dass das Buch in seiner Ganzheit so komplex war, dass ich gar nicht erst versucht habe wirklich jeden Zusammenhang parat zu haben. :)

      Liebe Grüße,
      Sandra

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  2. Huhu Sandra,

    ich finde auch, dass du sehr gut beschreiben hast, um was es in diesem BUch geht ohne dabei aber zu viel zu verraten.

    Beim Ende bin ich absolut bei dir - alles ist schlüssig und logisch erlärt, aber der moralische Aspekt bzw. das Thema Versöhnung und zweite Chance - da denke ich wie du. :-)

    Liebe Grüße
    Sabine

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    1. Hallo Sabine,

      bei diesem Buch ist es nicht einfach ein bisschen was vom Inhalt zu erzählen, ohne zu viel preiszugeben und ohne die Menschen noch mehr zu verwirren, als es das Buch eh schon tut. :D

      Nun überlege ich, ob ich das neue Buch des Autors anschaffen soll oder erstmal abwarten.

      Liebe Grüße,
      Sandra

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