Montag, 5. Juli 2021

Essays: Emilie Pine "Botschaften an mich selbst"

 [Werbung, Rezensionexemplar des Bloggerportals]


 Emilie Pine "Botschaften an mich selbst"
 

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© btb)

Erscheinungstermin: 08. März 2021
Verlag: btb
Format: Hardcover
Reihe: /
Seitenzahl: 224
Preis: 20,- €

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Ein radikal aufrichtiges Debüt. Der Nummer-1-Bestseller aus Irland: Emilie Pine spricht wie niemand sonst darüber, was es heißt, im 21. Jahrhundert eine Frau zu sein. Es ist das Buch einer ganzen Generation. Ein Buch über Geburt und Tod, sexuelle Gewalt und Gewalt gegen sich selbst, weiblichen Schmerz, Trauer und Infertilität. Es ist ein Buch über den alkoholkranken Vater, über Tabus des weiblichen Körpers. Und es ist trotz allem ein Buch über Freude, Befriedigung und Glück – unbändig, mutig, und absolut außergewöhnlich erzählt."

Zur Autorin:
Emilie Pine ist Professorin am University College Dublin und wurde bereits mehrfach für ihre zahlreichen wissenschaftlichen Veröffentlichungen ausgezeichnet. "Botschaften an mich selbst" ist ihre erste Veröffentlichung persönlicher Essays, die bereits mit dem "Irish Book of the Year" - Award ausgezeichnet wurde. [Vergleiche: https://www.penguinrandomhouse.de/Autor/Emilie-Pine/p691351.rhd, 04.07.2021, 20:02 Uhr]
 
Zum Cover: 
Das Cover wäre mir so nicht aufgefallen, obwohl es eigentlich ganz hübsch und farbenfroh ist. Die Farben sind dabei nicht knallig und passen alles in allem wirklich gut zu diesem gedankenvollen Buch.

Zum Buch: 

In diesem Buch schreibt Emilie Pine über ihr Leben. In sieben mal kürzeren, mal längeren Essays schreibt sie über diverse Themen in ihrem Leben. Themen, die sie begleitet haben und die sie zu dem Menschen gemacht haben, der sie jetzt ist. Sie schildert aber nicht nur die Situation, sondern beschreibt auch ausführlich, wie sie in der Vergangenheit darüber gedacht hat, warum sie welche Entscheidungen getroffen hat und wie sie heute darüber denkt. Man erkennt eine ganz klare Entwicklung und das sie ihr eigenes Denken und Handeln reflektiert. Ich kann mir gut vorstellen, dass einige Aspekte dabei schon vor dem Schreiben des Buches in ihrem Kopf herumschwirrten, aber auch, dass manche Dinge ihr erst beim Schreiben gekommen sind. Manchmal ist das Schreiben ja doch ein heilsamer Prozess, der einen erst zum Reflektieren animiert. 

Es ist ein mutiges Buch, da Emilie Pine wirklich sehr persönliche Dinge anspricht, bei denen viele Menschen sicherlich sagen würden "Das ist privat, das geht niemanden etwas an." und natürlich hätten sie auch mit dieser Denkweise Recht. Aber ich denke, eben weil Emilie Pine so persönliche Dinge anspricht, so intime und private Geschichten erzhählt, wird ihr Buchz authentisch und man kann mitfühlen. Natürlich haben ihre Leser:innen nicht genau dieselben Dinge erlebt, aber zumindest ich konnte mich in manchen Gedanken wiederfinden, habe ähnliche Dinge gedacht oder getan, nur in etwas anderen Situationen oder einfach so, ohne eine passende Situation. 

Ich habe mir jeden Tag einen Essay vorgenommen, damit dieser auch sacken kann und ich über ihn nachdenken kann. Das würde ich jeder/jedem Leser:in empfehlen. Lest das Buch nicht in einem Rutsch durch. Dafür ist es zu schade. Es gibt so viele Dinge, die angeregt werden, über die man auch selbst nachdenken sollte!

Da die Überschriften der einzelnen Essays recht treffend sind, kann man mehr oder weniger erkennen, worum ein Essay handelt. So kann man auch problemlos einen weglassen, wenn dieser einen in diesem Moment zu sehr triggern würde oder man sich im Moment einfach nicht auch noch in Buchform mit diesem Thema auseinandersetzen möchte. 

So schreibt Emilie Pine über ein alkoholabhängiges Elternteil, über die Pflege und das Kümmern um dieses im Alter und die kaum existierende Dankbarkeit dafür, das Selbstverständliche und eben die Sicht der Angehörigen, die sich so stark von der der Betroffenen unterscheidet. Sie schreibt über unerfüllte Kinderwünsche, Kinderwunschkliniken und den Stress für die Beziehung, den Druck der Gesellschaft, den Druck, den frau sie häufig selbst macht, gesundheitliche Gründe und der allgemeine Stress, der mit diesem immensen Wunsch verbunden ist. Sie schreibt über Familienverhältnisse in Irland in den letzten Jahrzenten und wie Scheidungen unerlaubt waren, wie ihre Eltern sich auch nach der Legalisierung dieser einfach nicht scheiden ließen und fast ihr ganzes Leben kaum Kontakt hatten. Sie schreibt über ihre rebellische Jugend, über Drogen, Sex, Ausreißen, Schulabbrüche, Schulwechsel, Freundschaften und welche, die keine waren, über zweite und dritte Chancen, übers "die Kurve kriegen" und wie sie heute darüber denkt. Und sie schreibt über Feminismus, über Diskriminierung, über die Ungleicheit von Mann und Frau im Beruf, die Ansprüche, den Sexismus, die allgemeine Akzeptanz dieser in der Gesellschaft. Es ist einfach ein wow-Buch.


Fazit:
Ich wurde über die sozialen Medien auf dieses Buch aufmerksam und da mir die Leseprobe gut gefallen hat, habe ich das Buch ohne weitere Erwartungen angefragt. Es hat mich umgehauen und wird definitiv zu einem Jahreshighlight. Es ist ehrlich, es ist authentisch, es gibt einem so viel zu denken und sich selbst zu refelktieren.

Leseempfehlung:
Eine absolute Leseempfehlung.
 

Rating:

15 von 15 Punkten

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1 Kommentar:

  1. Liebe Sandra

    Oh ja, dieses Buch ist definitiv ein Highlight und hat mich ebenfalls komplett überzeugt. Wie schön, dass es dir auch so gut gefallen hat.

    Alles Liebe
    Livia

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