Samstag, 22. Februar 2020

Buchrezension: Carlos Ruiz Zafón "Der Schatten des Windes"

[Werbung, selbst gekauft]

Dieses Buch lag schon lange auf meinem SuB. Letztes Jahr habe ich es die 19in2019 challenge aufgenommen und dann auch tatsächlich gelesen. Im Folgenden könnt ihr lesen, wie es mir damit ergangen ist.

Carlos Ruiz Zafón "Der Schatten des Windes"

 (© Fischer)

Bibliographische Angaben
Autor: Carlos Ruiz Zafón, Übersetzer: Peter Schwaar
Titel: Der Schatten des Windes, Originaltitel: La sombra del viento
Reihe: Der Friedhof der vergessenen Bücher #1
Erschienen am: 07.03.2013
Format:Taschenbuch
Seiten: 565
Preis:  10,99 €   

Zum Autor:
Carlos Ruiz Zafón ist ein spanischer Autor, der bereits mit vielen Romanen in den Bestsellerlisten vertreten war, unter anderem mit der Reihe um den Friedhof der vergessenen Bücher. Mittlerweile lebt er in den USA.  [Vergleiche: https://www.fischerverlage.de/autor/carlos_ruiz_zafon/19851 16.11.2019, 14:03 Uhr]

Zum Cover:
Das Cover meines Buches weicht etwas von dem oben abgebildeten, aktuell zu erwerbenden, ab. Meins hat keinen orangenen Rand und das schwarz/weiß Bild des Vaters mit seinem Kind nimmt das gesamte Cover ein. Ich muss ehrlich sagen, dass mir mein Cover besser gefällt. Es passt besser zu einem klassischen Buch (was der Titel für mich ist, auch wenn er offiziell nicht zu den Klassikern gehört). Der orangene Rand macht so ein bisschen auf modern, was für mich überhaupt nicht zum Inhalt noch zum Rest des Covers passt. Schade, dass es in diese Richtung verändert wurde.

Zum Buch:
"Der Schatten des Windes" ist das erste Buch in der Reihe um den Friedhof der vergessenen Bücher. 

Es spielt im Barcelona der Nachkriegszeit, beginnt 1945 mit dem 10jährigen Daniel Sempere, den sein Vater an einen geheimen Ort führt: den Friedhof der vergessenen Bücher. Dort darf sich der Junge ein Buch aussuchen, das ihn ab dann sein ganzes Leben begleiten soll. Er entscheidet sich für das Buch "Der Schatten des Windes" von einem unbekannten Autor. Ab diesem Moment ändert sich tatsächlich sein ganzes Leben. Er trifft auf verschiedene Menschen, Freunde, welche, die ihm zu Freunden werden, die ihn belügen und betrügen, die ihn benutzen oder ihn sogar vernichten wollen. Er trifft alte Männer, Wesen, die dem Tod ähneln, hübsche Frauen und Jungs in seinem Alter. Je mehr er über den Autor des Buches - und die Möglichkeit mehr von ihm zu lesen - versucht herauszufinden, desto komplizierter wird sein Leben. Plötzlich ist ihm auch die Polizei auf den Fersen und das Recherchieren wird zu einem geheimen und gefährlichen Unterfangen. 

Dieses Buch ist so voll mit diversen Charakteren, dass es kaum möglich ist, sie alle aufzuzählen. Daniel und sein Vater waren mir von Beginn an sehr sympathisch. Sie führen eine kleine Buchhandlung und leben für ihre Bücher, vor allem seit Daniels Mutter verstorben ist. Daniel ist erst sehr naiv, wie man es als junger Mensch halt so ist, vor allem, wenn man sich verliebt, aber er entwickelt sich immer weiter und wird zu einem starken jungen Mann, über den ich gerne gelesen habe und mit dem gemeinsam ich immer weiter auf der Spur des Autors und seines Buches gewesen bin. Sein Abenteuer, den als nichts anderes würde ich das ganze Buch beschreiben wollen, hat mich immer mehr in seinen Bann gezogen. Und obwohl es so viele Namen sind, war ich selten verwirrt, sobald ich einmal in die Geschichte gefunden hatte und wusste, wer wichtig und wer unwichtig war. 

Fermín,z.B., lebt zu Beginn des Buches auf der Straße, wird dann aber durch einen Zufall zu Daniels Freund und arbeitet schon bald auch in der Buchhandlung, wo er Daniel immer mehr bei seiner Suche nach dem Autor hilft und auch ein guter Freund in allen anderen Lebenslagen wird.

"Der Schatten des Windes" führt einen aber nicht nur durch das Abenteuer nach dem verschollenen Autor, sondern deckt gleichzeitig auch Liebesgeschichten in verschiedenen Epochen auf, in der Vergangenheit sowie in der Gegenwart, und es kommen diverse Parallelen zum Vorschein. Auch diesen Teil habe ich sehr gerne gemocht. Es war sehr emotional und man konnte sich gut hineinfühlen in die verschiedenen Menschen, dabei war es aber nie kitschig oder übertrieben. Einfach nur sehr herzergreifend.

Ich könnte noch so viel mehr über die diversen Charaktere schreiben... die Frauen in dem Buch. Starke Frauen, aber auch beeinflussbare, von den Vätern und Brüdern beherrschte junge Wesen, die mich traurig gemacht haben, die zeigen, wie wenig Meinung und Selbstbestimmung eine Frau damals noch hatte. Wie beispielsweise Penelope in der Vergangenheit - deren Schicksal im Laufe des Buches sehr traurig entdeckt wird - oder auch Beatriz, Daniels Freundin, die aus ihrem Elternhaus fliehen muss.

 
Fazit:
Es ist ein Buch, auf das man sich erst einlassen muss. Man kann es nicht so eben mal schnell-schnell lesen, sollte sich Zeit nehmen und sich in diese Welt hineindenken und fühlen. Sobald man die Charaktere einzuordnen gelernt hat und der Hauptcharakter sich vom Kind zum Jugendlichen verändert hat, erfährt die Geschichte eine neue Wendung, die sie mitreißend und interessant macht. Der Autor versteht es so schön zu schreiben, dass das Buch für mich direkt zu einem meiner Lieblingsbücher geworden ist. 


Leseempfehlung:
Eine Leseempfehlung ohne Abzüge. In meinen Augen sollte das Buch jeder gelesen habe, da es eine wirklich berührende Geschichte erzählt. 

Rating:





5 von 5 Büchern

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