Dieses Buch wurde mir über vorablesen.de vom Suhrkamp-Verlag kostenlos zur Verfügung gestellt. Die folgende Rezension zeigt meine persönlichen Meinung und wurde dadurch nicht beeinflusst.
Bibliographische Angaben
Autorin: Melissa Scrivner Love, Übersetzer: Sven Koch, Andrea Stumpf
Titel: Lola Originaltitel: Lola
Reihe: Lola Vasquez #1
Erschienen am: 10.03.2019
Format: broschiert
Seiten: 391
Seiten: 391
Preis: 14,95€
Zur Autorin:
Melissa Scrivner Love lebt in den USA und hat englische Literatur studiert. Sie arbeitete für diverse Fernsehsehrien wie CSI Miami oder Person of Interest, wofür sie mit einem Edgar ausgezeichnet wurde. (Quelle: https://www.suhrkamp.de/autoren/melissa_scrivner_love_15269.html, 11.03.2019, 16:16 Uhr)
Zum Cover:
Das
Cover hat sofort meine Aufmerksamkeit erweckt, als ich es online gesehen hatte. Die Farben des Sonnenuntergangs, im Hintergrund die Skyline einer Stadt inklusive Palmen und im Vordergrund die Silouette einer Frau mit Schusswaffe. Dazu noch der simple Titel "Lola" quer über dem Schatten der Frau. Einfach gigantisch! Als ich es dann in meinen Händen hielt, war es sogar noch schöner. Ein wirklich tolles Cover, das auch noch ausgesrpchen gut zum Inhalt passt.
Zum Buch:
Das
Buch spielt in dem Latino-Viertel "South Central" in Los Angeles, in dem hauptsächlich Drogen und Armut regieren. Dort lebt Lola, eine zierliche Latina, mit ihrem Freund, ihrem Bruder und ihrer immer wieder rückfälligen Mutter. Verschiedene Drogenkartelle teilen sich die Gebiete in ihrer Nähe untereinander auf und auch sie selbst ist teil der kleinen Gang "The Crenshaw Six". Welche Rolle Lola in der Gang spielt, weiß außerhalb der "Crenshow Six" jedoch niemand. Im Laufe der Geschichte wird die Gang in einen Krieg zwischen rivilaisierenden Drogenkartellen gezogen, der bis hin zur Bedrohung von Lolas Leben führt. In diesem Moment zeigt Lola schließlich nicht nur den Drogenbossen gegenüber ihr wahres Ich und tritt aus dem Schatten hervor.
Die Handlung verlief die gesamte Zeit über eher gemächlich und nicht wie ich es für ein deartiges Thema erwarten würde, rasant und mit viel Action. Zwischenzeitlich hatte ich das Gefühl, es wäre noch nicht wirklich etwas passiert, aber bei genauem hinsehen, wurde schnell klar, dass durchaus sehr viel passiert war. Das Tempo machte die Geschichte keineswegs langweilig und gab auch nicht das Gefühl, dass die Handlung sich unnötig in die Länge zog, aber trotzdem plätscherte es gefühlt eher so vor sich hin.
Lola selbst entwickelte sich jedoch relativ flott zu einem interessanten Charakter. Nach außen hin die kleine Freundin eines Gangbosses, aber innerhalb der Gang tough und zielstrebig wie es von einem Leader erwartet wird. Zudem nimmt sie im Laufe des Buches ein kleines Mädchen als ihre Ziehtochter auf, dem eine ähnliche Kindheit droht, wie Lola sie gehabt hat. Um dieses Mädchen kümmert sie sich sehr liebevoll und zeigt wiederum eine neue, mütterliche Seite. Den Charakter der Lola habe ich als sehr vielschichtig erlebt und viele ihrer Facetten haben mir sehr gut gefallen. Es klang auch alles rund und nicht aufgesetzt oder unrealistisch.
Zu den anderen Charaktere des Buches konnte ich kaum eine Verbindung aufbauen, da die Handlung immer aus Lolas Sicht erzählt wird und man nur Eindrücke der anderen Gangmitglieder erhält. Lolas Freund Carlos hinterließ bei mir einen starken "ich betrüge sie nicht - ich betrüge sie doch" - Geschmack, soweil auf der Beziehungs- als auch auf der Gangebene. Und Lolas kleiner Bruder Hector kam als sehr blauäugig, impulsiv und unverlässlich rüber, was auch keinen allzu guten Eindruck hinterlassen hat.
Alles in allem bedient die Handlung sehr viele Clichés: Weiße, Latinos und ihre Lebensumstände und Eigenheiten, Drogenabhängige, Drogenbosse, Frauen in einer Männer-regierten Welt, Missbrauch, Unterwürfigkeit, Blauäugigkeit - alles drum und dran. Und mitten drin Lola, die sich gegen das eine oder andere Cliché stellt.
Fazit:Die Handlung verlief die gesamte Zeit über eher gemächlich und nicht wie ich es für ein deartiges Thema erwarten würde, rasant und mit viel Action. Zwischenzeitlich hatte ich das Gefühl, es wäre noch nicht wirklich etwas passiert, aber bei genauem hinsehen, wurde schnell klar, dass durchaus sehr viel passiert war. Das Tempo machte die Geschichte keineswegs langweilig und gab auch nicht das Gefühl, dass die Handlung sich unnötig in die Länge zog, aber trotzdem plätscherte es gefühlt eher so vor sich hin.
Lola selbst entwickelte sich jedoch relativ flott zu einem interessanten Charakter. Nach außen hin die kleine Freundin eines Gangbosses, aber innerhalb der Gang tough und zielstrebig wie es von einem Leader erwartet wird. Zudem nimmt sie im Laufe des Buches ein kleines Mädchen als ihre Ziehtochter auf, dem eine ähnliche Kindheit droht, wie Lola sie gehabt hat. Um dieses Mädchen kümmert sie sich sehr liebevoll und zeigt wiederum eine neue, mütterliche Seite. Den Charakter der Lola habe ich als sehr vielschichtig erlebt und viele ihrer Facetten haben mir sehr gut gefallen. Es klang auch alles rund und nicht aufgesetzt oder unrealistisch.
Zu den anderen Charaktere des Buches konnte ich kaum eine Verbindung aufbauen, da die Handlung immer aus Lolas Sicht erzählt wird und man nur Eindrücke der anderen Gangmitglieder erhält. Lolas Freund Carlos hinterließ bei mir einen starken "ich betrüge sie nicht - ich betrüge sie doch" - Geschmack, soweil auf der Beziehungs- als auch auf der Gangebene. Und Lolas kleiner Bruder Hector kam als sehr blauäugig, impulsiv und unverlässlich rüber, was auch keinen allzu guten Eindruck hinterlassen hat.
Alles in allem bedient die Handlung sehr viele Clichés: Weiße, Latinos und ihre Lebensumstände und Eigenheiten, Drogenabhängige, Drogenbosse, Frauen in einer Männer-regierten Welt, Missbrauch, Unterwürfigkeit, Blauäugigkeit - alles drum und dran. Und mitten drin Lola, die sich gegen das eine oder andere Cliché stellt.
Ein interessantes Buch mit einem starken, weiblichen Charakter - eine Geschichte, wie ich sie so noch nicht gelesen habe. Auch wenn das Tempo für mich gewöhnungsbedürftig war, hatte die Handlung etwas mitreißendes an sich, etwas, das mich immer wieder neugierig auf den Fortgang der Geschichte gemacht hat. Trotzdem sollte man von Beginn an wissen, dass viele Clichés bedient werden und sich darauf einlassen, es als Teil der Handlung sehen und sich nicht darüber ärgern. Mir war dies sehr bewusst und auch wenn man ab und an denkt "Ja ne, war ja klar.", gehörte es für mich enfach dazu. Besonders der letzte Teil hat mir sehr gut gefallen, da ich ihn so nicht erwartet hatte und er hat dem Buch einen zusätzlichen Stern verliehen.
Leseempfehlung:
Wer sich über Clichés schnell aufregt, ist hier definitiv falsch, das muss wohl direkt zu Beginn so klar gesagt werden. Alle anderen bekommen einen interessanten, starken, weiblichen Hauptcharakter in einer extrem männerzentrierten Welt oder wie der Buchrücken so schön sagt, eine Frau "in einer Mucho-macho-Welt". Drogenmissbrauch, Mord und Missbrauch an Kindern werden teils detailreich beschrieben (letzteres glücklicher Weise nur oberflächlich - jedoch ohne Zweifel zu hinterlassen), was man ebenfalls vorher wissen sollte.
Ich selbst freue mich, das Buch gelesen zu haben und in eine andere Welt geschlümpft zu sein, eine Geschichte, in der mal nicht ein Kommisar oder Gerichtsmediziner die Hauptrolle spielt, sondern ein Charakter der "Bösen" und schließe nicht aus, im nächsten Jahr auch die Fortsetzung "American Heroin" (der derzeitige englische Titel) zu lesen.
Ich selbst freue mich, das Buch gelesen zu haben und in eine andere Welt geschlümpft zu sein, eine Geschichte, in der mal nicht ein Kommisar oder Gerichtsmediziner die Hauptrolle spielt, sondern ein Charakter der "Bösen" und schließe nicht aus, im nächsten Jahr auch die Fortsetzung "American Heroin" (der derzeitige englische Titel) zu lesen.
Rating:
4 von 5 Büchern
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