Mittwoch, 26. Dezember 2018

die etwas andere Rezension: Stollen, Schnee und Sensenmann: 24 Weihnachtskrimis

Meine Lieben, ich wünsche euch allen frohe Weihnachten und hoffe, ihr konntet die ersten zwei Tage mit euren Lieben in Frieden genießen. Heute am 2. Weihnachtstag werde ich noch einmal essen gehen und wünsche euch allen einen schönen Ausklang mit viel oder auch wenig Programm. :)



Dieses Jahr hatte ich im ersten Türchen des selbstgebastelten Adventskalenders meiner Mama das Buch "Stollen, Schnee und Sensenmann: 24 Weihnachtskrimis von Flensburg bis zum Wörthersee". Solch einen kriminellen Adventskalender hatte ich mir selbst vor ein paar Jahren schon einmal zugelegt und freue mich nun, wieder Tag täglich eine Kurzgeschichte lesen zu können.

Daraus entstand nun auch meine Idee zu einer etwas anderen Rezension. Ich werde jeden Tag kurz ein bis zwei Sätze zum entsprechenden Türchen schreiben und am Ende ein Fazit ziehen und es so veröffentlichen.



                                        (Meine Version: © Weltbild)                                                                          (Original: © Knaur)


Bibliographische Angaben
Autoren: Romy Fölck, Sven Koch, Nicola Förg, Daniel Holbe und andere
Titel: Stollen, Schnee und Sensenmann - 24 Weihnachtskrimis 
Reihe: - (aber es erscheint jedes Jahr ein Buch wie dieses im Knaur Verlag)
Original bei Knaur erschienen am: 01.10.2014
Format: Taschenbuch
Seiten: 438
Preis: 9,99 €   


1. Dezember
"Bei Aufguss Mord" von Thomas Kastura
Die Geschichte war kurzweilig, die Charaktere witzig, der Fall aber leider gar nicht spannend. 2 Sterne.

2. Dezember
"Adalbert, der Dodenbidder" von Christiane Franke
Diese Geschichte spielte in Ostfriesland und war für mich sprachlich schon kein Schmanckerl. Die ganzen merkwürdigen Wörter und dann eine plötzliche Wende und zack - Ende. 2 Sterne

3. Dezember
"Der Taubenpflücker" von Petra Busch
Es ging um Tauben und wie ein Stadtrat alles dafür tat, um gegen sie vorzugehen, sogar bis hin zum Mord. Da er die aufgespießten Tauben vor seinem Bürofenster aß, fand ich die ganze Sache extrem ekelig. Auch das Ende war eher fragwürdig. 1 Stern

4. Dezember
"Alarm im Gänsestall - ein tierisches Weihnachten" von Jean Bagnol
Ich bin kein Fan von Krimis in denen Tiere die Hauptrolle spielen, aber dieser hier war richtig gut! Die Katze, die der Hauptcharakter war, war richtig charmant, dazu eine Gans und eine fast blinde Eule. Drei schräge Charaktere, die Diebe verjagen und gleichzeitig ihren Bauernhof vor dem Verkauf retten. Sooo gut! 5 Sterne

5. Dezember
"Eine schaurige Adventsgeschichte" von Alexandra Richter
Ein historischer Krimi, der zu Beginn des 19. Jahrhunderts spielt. "Schaurig" ist wirklich ein passender Titel für die Geschichte in der eine Frau viele grausame Dinge tut, vor allem bezüglich Kindern. Dieses war mal eine Kurzgeschichte, die trotzdem nicht übereilt erschien, einen roten Faden hatte und tatsächlich auf wenigen Seiten Spannung aufbaute, einen Fall entwickelt, löste und ein sinniges Ende hatte. Toll! 5 Sterne

6. Dezember
"Noel Baba" von Su Turhan
Eine interessante Geschichte über einen toten Nikolaus mit einem bisschen historischem Hintergrund. Nett geschrieben mit angenehmen Charakteren. Leider wurde mir das Übergewicht der Hauptermittlerin viel zu häufig erwähnt, obwohl es doch gar nichts zum Verlauf der Handlung beitrug. 4 Sterne



7. Dezember
"Ein Toter hing am Ponzelar" - Helene Henke
Eine schöne Geschichte über ein altes Ehepaar. Eine Frau, deren Erinnerungen sie im Stich lassen und ihren Ehemann, der sich bemüht ihr immer wieder ein schönes Weihnachtsfest zu bieten. Dass sie beide im Pflegeheim leben, macht es ihm jedoch nicht leichter und so kommt es zu einem kriminellen Ende. 5 Sterne

8. Dezember
"Dämliches Rentier" - Franz Zeller
Eine amüsante Geschichte über eine eigentlich normale Nachbarschaft. Ich musste tatsächlich ab und an schmunzeln. Der Hauptcharakter, ein Mann, könnte durchaus selbst das "dämliche Rentier" sein. 4 Sterne

9. Dezember
"Die unabsehbaren Folgen von Glühweingenuss" - Eva Maaser
Eine junge Frau, die kurz zum Weihnachtsmarkt geht, zu viel Glühwein trinkt und dann etwas zu erleben glaubt, das durchaus ein Krimi sein könnte. Aber das Ende ist dann doch eher so na ja. Ich fand die Geschichte alles in allem etwas verwirrend. 3 Sterne

10. Dezember
"Wolles Gespür für Befindlichkeiten" - Helga Beyersdörfer
Ein Fensterputzer und ein kleiner Junge, die gemeinsam versuchen ein kriminelles Rätsel zu lösen. Nett geschrieben und passend zur Weihnachtszeit! Hat mir gut gefallen. Das Ende war überraschend, aber absolut glaubwürdig. 5 Sterne

11. Dezember
"Geben und Nehmen" - Mechthild Borrmann
Die ersten Autorin in diesem Buch, die ich bereits vorab kannte! Die Geschichte beginnt mit einem Mord und zeigt uns dann in einem Rückblick wie es dazu gekommen ist. Die wahre Geschichte liegt mehrere Jahre zurück und war mir vielleicht ein wenig zu alltäglich, etwas das so in der Tat wohl häufig passiert - bis auf das blutige Ende. Von daher nicht wirklich spannend, irgendwie vorhersehbar. 2 Sterne.

12. Dezember 
"Frau Engelsmann gnadenbringende Weihnachtszeit" - Linda Conrads
Eine kleine Nachbarschaft in der jeder jeden kennt und es natürlich viel Getratsche gibt, vor allem, wenn sich ein Paar trennt. Wieder eine sehr alltäglich Geschichte. Jedoch gefiel mir der Verlauf ganz gut, auch wenn er vorhersehbar war. Eine böse und eine gute Nachbarin sozusagen. Nett zur Weihnachtszeit. 3 Sterne.

13. Dezember
"Fest der Liebe" - Christian Limmer
Eine Ermittlung gegen einen Mann, der sich online Frauen sucht und tötet. Jedes Jahr an Weihnachten. Eine Ermittlerin auf verdeckter Mission. Aber die gute Damen war dann doch etwas zu naiv, ließ sich sehr schnell einlullen, auch wenn anfangs noch immer wieder die Gedanken der Ermittlerin durchdringen. Die Geschichte hat mir ehrlich gesagt, wenig gefallen. Sie stellt Frauen generell in kein gutes Licht und Polizistinnen dann in ein noch schlechteres. Es bleibt ein fast schon negativer Beigeschmack. 2 Sterne.

14. Dezember
"Wenn Santa zweimal klingelt..." - Tatjana Kruse
Eine Weihnachtsfeier für einen Geschäftsmann und seine reichen Freunde. Mit Catering, Sicherheitspersonal, Weihnalchtsmann und Elfen. Mit allem drum und dran. Am Ende liegen jedoch alle bis auf einem auf dem Boden und wurden eher erleichtert als beschenkt. Eigentlich eine wirklich gelungene und irgendwie witzige Geschichte. Mal was anderes, ohne Blut, mit Witz. Nicht wirklich spannend, aber doch nicht so arg vorhersehbar. 3 Sterne.

15. Dezember
"Advent, Advent, ein Lichtlein brennt..." - Richard Birkefeld
Ein Krimi über eine zerrüttete Familie, über Missbrauch in den eigenen Reihen. Zwar war die Geschichte gut geschrieben und ich habe bis zum Schluss nicht dieses Ende erwartet, aber irgendwie finde ich diese Art von Geschichten in einem Weihnachtsbuch Fehl am Platz. Ja, es sind Krimis. Aber Kindesmissbrauch? Einfach so zwischen zig anderen Kurzgeschichten? Ich finde es unpassend. Für mich ein Thema, das zu empfindlich ist, als dass es als Kurzgeschichte ohne Vorwarnung ohne Disclaimer zwischen anderen Geschichten steckt. Die Geschichte an sich bekommt von mir 4 Sterne, die Platzierung in diesem Buch finde ich jedoch unpassend.

16. Dezember
"Lasst und froh und böse sein" - Romy Fölck
Diese Geschichte hat mir gut gefallen, obwohl ich persönlich gegen Rachefeldzüge jeglicher Art bin. Aber hier hat die Autorin das ganze wirklich gut geschrieben und einem mit Humor verkauft. Drei Menschen, die durch Intrigen ihrer Umwelt fast alles verloren haben, sich zusammen tun und Rache nehmen. Es wird niemand getötet, es wird niemand verletzt, aber es wird viel Schaden angerichtet, der auf andere Weise verletzt. Aber am Ende sind Kinder wieder bei ihrer Mutter und ein Mensch vor dem Suizid gerettet. Von daher fand ich die Geschichte wirklich positiv. 5 Sterne

17. Dezember
"Das Malheur" - Sabine Trinkhaus
Eine Gesichte, die in meiner Wahlheimatstadt spielt, da war ich natürlich besonders neugierig! Passend zu Bonn ging es Diplomaten, um eine wohlhabende Familie, um Eheverhältnisse, die schnell geschlossen, aber doch nicht glücklich waren. Über eine alte Dame, die schrullig wirkt und man nicht wirklich weiß, ob sie die diversen Tötungsversuche der Frau ihres Enkels tatsächlich nicht als solche erkennt oder ob es ihre Art von Humor ist damit umzugehen. Zum Schluss steht dann ein Ende, das mich die Geschichte hat abnicken lassen. So nach dem Motto "Gut so". Auch wenn es fies klingt. 3 Sterne, da nicht wirklich spannend, aber irgendwie okay.

18. Dezember
"Weihnachten kann man sich schenken" - Jan Schröter
Wieder eine amüsante Geschichte. Ein Kommissar und ein entlassener Häftling, den er ins Gefängnis gebracht hat, werden Zimmergenossen in einem Seniorenheim. Der ehemaligen Häftling ist frisch entlassen und liegt im Sterben, erlaubt sich aber ein wenig Spaß und überzeugt den Kommissar davon, dass er unschuldig gesessen hat. Dieser bekommt so ein schlechtes Gewissen, dass er alles in seiner Macht stehende tut, um dem Sterbenden ein schönes Weihnachtsfest zu bieten. Das Ende kam für mich so überraschend, dass ich ein paar Details nachlesen musste. Aber irgendiwe war die Sache rund und nett und weihnachtlich. Schön! 5 Sterne

19. Dezember
"Ärger im Paradies" - Sven Koch
Wieder eine kleine Nachbarschaft in der jeder jeden kennt und jeder jeden neuen verdächtigt für jede Kleinigkeit, die sich im Örtchen tut, verantwortlich zu sein. Obwohl auch hier kein Blut fließt, musste ich in diesem Fall eher die Augen rollen. Ich mag solche Nachbarschaften einfach gar nicht. Aus genau den Gründen, die in dieser Kurzgeschichte so deutlich werden. Man kennt die neue Person nicht, sie tut etwas, das man nicht sofort definieren kann, bleibt von einem Fest weg, alle sind empört und verdächtigen ihn jeder erdenklichen Straftat. Lächerlich solche Menschen. Daher fand ich auch die Geschichte eher nicht so toll. 2 Sterne

20. Dezember
"Holz macht dreimal warm" - Nicola Förg
Diese Geschichte hat mich ein bisschen an die zweite in diesem Buch erinnert. Diese spielt zwar in Oberbayern und nicht in Ostfriesland, aber das Gefühl, das mir vermittelt wurde, war dasselbe. Daher konnte auch diese mich nicht so richtig überzeugen. 2 Sterne

21. Dezember
"Ein Auge, ein Daumen, ein Ohr" - Daniel Holbe
Eine merkwürdige Geschichte. Ein Junge findet ein Ohr. Keiner weiß wo, er sagt es nicht. Seine Freunde verpetzen ihn, die Polizei kommt und ermittelt. Der Junge sagt nichts und sie finden nichts.... und am Ende kommt die Auflösung bei der man sich fragt, in welchem Licht sie die Polizei stehen lässt. Alles eher so la la. 2 Sterne

22. Dezember
"Fondue finale" - Stefan Haenni
Eine sehr intrigante Geschichte! Zwei befreundete Pärchen die in die Berge fahren, um ein Wochenende zusammen zu verbringen, jedoch mit einem morbiden Plan. Dieser Plan dreht sich am Ende jedoch gegen die Mörder und tötet sie selbst. Es gibt durchaus einen roten Faden und wer aufmerksam liest, weiß auch direkt, wie es dazu kommen konnte. Clever! Aber irgendwie hat mich die Geschichte nicht berührt, sie kam nicht wirklich bei mir an. Schade. 3 Sterne

23. Dezember
"Der dümmste Weihnachtskarpfen von Sylt" - Gisa Pauly
Oh man, eine Geschichte aus der Sicht eines Karpfen. Fand ich wirklich nicht amüsant und hätte ich mir als Buch im Leben nicht gekauft. Zwar war die Geschichte am Ende schlüssig und man freute sich doch irgendwie, aber na ja... aus der Sicht eines Fisches. O.o 2 Sterne

24. Dezember 
"Der Grollwichtel" - Gert Anhalt
Eine sehr merkwürdige letzte Kurzgeschichte, die ich nach dem ersten Lesen noch ein zweites Mal überfliegen musste, da ich das Ende erst gar nicht verstanden hatte. Nach dem zweiten Anlauf habe ich nun eine Idee, aber genau das gefällt mir nicht: Dass ich die Geschichte nicht direkt verstanden hatte und so viel Verwirrung herrschte. 1 Stern


 
Fazit:
Alles in allem war es ein nettes Buch. Teilweise unterhaltsam, teilweise nicht. Die Geschichten waren eine gute Mischung zwischen diversen Themen, mit Blut und ohne Blut, mit mehr oder weniger weihnachtlicher Stimmung, aber immer mit weihnachtlicher Thematik. Es ist wohl normal, dass einen in einem Buch voller Kurzgeschichten nicht alle ansprechen. Generell tue ich mir mit Kurzgeschichten eh immer schwer, aber es war nach ein paar Jahren Pause wieder nett. Ich habe es nicht immer geschafft, jeden Tag eine Geschichte zu lesen, dafür ist die Weihnachtszeit bei mir einfach zu vollgepackt, sowohl privat als auch beruflich. 


Leseempfehlung:
Für Leser, die gerne Krimis lesen und in der Weihnachtszeit einen buchigen Adventskalender haben möchten, ist das Buch sicherlich eine Überlegung wert. Man sollte nur beachten, dass es eine bunt zusammengewürfelte Auswahl an Autoren und Geschichten ist, die einem womöglich nicht alle zusagen.


Rating:




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