Montag, 28. Januar 2019

Buchrezension: Alice Feeney "Manchmal lüge ich"

[Werbung, unbezahlt und unbeauftragt]

 
Alice Feeney "Manchmal lüge ich"

 (© Rowohlt)

Bibliographische Angaben
Autorin: Alice Feeney, Übersetzerin: Karen Witthuhn
Titel: Manchmal lüge ich Originaltitel: Sometimes I lie
Reihe: -
Erschienen am: 15.12.2017
Format: Taschenbuch
Seiten: 384
Preis: 12,99 €   

Zur Autorin:
"Alice Feeney ist Journalistin und hat 16 Jahre als Nachrichtenredaktuerin und Produzentin für die BBC News gearbeitet. [...] 'Manchmal lüge ich' ist ihr Debütroman." (Zitat: https://www.rowohlt.de/autor/alice-feeney.html, 27.01.2019, 19:37 Uhr)

Zum Cover:
Das Cover ist in beige und nude Tönen gehalten. Im oberen Teil sind man ein verwischtes Bild eines weiblichen Gesichts. Der rote Lippenstift sowie der ebenfalls rote Titel im unteren Teil des Covers stehen deutlich hervor. Obwohl ich das Cover nicht als völlig innovativ oder sich von der Mehrheit absetzend bezeichnen würde, hat es meine Aufmerksamkeit direkt erregt und gefällt mir ausgesprochen gut.

Zum Buch:
In dem Psychothriller geht es um die Schwestern Amber und Claire, sowie um Ambers Mann Paul. Hinzu kommen eine Kollegin und ein Exfreund Ambers, die jeweils einen Teil der Geschichte ausmachen. 
Das Buch ist zeitlich in drei Ebene geteilt: Im "Jetzt" liegt Amber im Koma, bekommt jedoch alles in ihrem Zimmer Gesagte mit und fühlt Berührungen, kann sich jedoch nicht bemerkbar machen. Sie versucht herauszufinden, was mit ihr passiert ist und wie sie in diese Situation gekommen ist, weiß aber nicht richtig zwischen Erinnerung und Einbildung zu unterscheiden. 
Im "Davor" erfährt man, was die Tage vor dem Koma geschehen ist. Hier spielen auch die Kollegin sowie der Exfreund eine große Rolle. Zudem erfährt man etwas über die Beziehungen Ambers zu ihrem Mann und ihrer Schwester.
Der dritte Teil hat die Überschrift "Tagebuch" und beinhaltet Gedanken aus der Kindheit. Man erfährt sehr viel über zwei Familien, über die Eltern und wie es zu der jetzigen Familienkonstellation gekommen ist. Zudem erfährt man einiges über die Chrakterzüge der Schwestern und warum ihre Beziehung im "Jetzt" und im "Davor" so ist, wie sie ist. (Ich bleibe vage, um nicht zu spoilern.)

Alle drei Zeitebenen laufen sinnhaft an verschiedenen Stellen des Buches zusammen. Die eine Zeitebene erklärt Geschehennisse aus einer anderen Ebene, manchmal direkt, manchmal erst viel später. Aber am Ende ergibt alles einen roten Faden und macht Sinn. Diese besondere Schreibweise der Autorin hat mir sehr gut gefallen und war auch weniger kompliziert nachzuvollziehen, als ich erwartet hatte. Es ist der Autorin wirklich gut gelungen, den Leser mitzunehmen. Teilweise fiel es mir wirklich schwer, das Buch aus der Hand zu legen.

Durch diverse Twists musste ich immer wieder kurz nachdenken und nachvollziehen, was das nun für das Wissen, das ich bisher gewonnen habe, bedeutet und mich auf diesen neuen Gedanken beim Weiterlesen einstellen, aber es hat die Geschichte nur noch interessanter gemacht. 

Die Charaktere sind sehr vielschichtig, vor allem die Schwestern sowie der Ex. Sympathisch ist mir keiner geworden, dafür hatten sie zu viele dunkle Charakterzüge und der Titel des Buches "Manchmal lüge ich" hat es auch nicht leichter gemacht. Denn ja, es ist voll von Lügen und Wendungen und macht es einem nicht leicht einen Charkter zu mögen, denn so richtig kennen tut man keinen. 

Sogar das Ende hat mich etwas ratlos gelassen. Aus diesem Grund auch meine 4 statt 5 Sterne. Es ist ein Ende, das für mich kein richtiges ist. Es hat mich verwirrt zurückgelassen. Ich habe überlegt, ob ich irgendwas verpasst oder nicht verstanden habe. Aber nein, ich denke, die Geschichte bleibt einfach ihrem Titel treu. Ich kann nicht sagen, das es unbefriedigend sei, aber es ist schon irgendwie komisch. Ich hänge so ein bisschen im Raum.
 
Fazit:
Ein Buch, dessen Geschichte ich als "anders" bezeichnen würde. Es ist nicht der typische Thriller, der stringend voran geht. Doch genau deshalb fand ich ihn sehr mitreißend. Der Wechsel zwischen den Zeitebenen war leicht nachzuvollziehen und der Schreibstil der Autorin flüssig und leicht zu lesen. Bis auf das Ende war die Geschichte gut nachzuvollziehen, auch wenn man sein Wissen immer wieder auf den neuesten Stand bringen und korrigieren musste.


Leseempfehlung:
Ich möchte eine generelle Leseempfehlung geben, da mich dieses Buch durchaus überzeugt hat. Es fließt wenig Blut, obwohl es viele Todesopfer gibt und es ist eine aktionreiche Geschichte, obwohl sie sich innerhalb weniger Tage und zum Teil nur in einem Krankenzimmer abspielt. Lesenswert. Ich freue mich auf jeden Fall schon auf das nächste Buch der Autorin, das im Original im April erscheint. Hoffentlich müssen wir auf die deutsche Ausgabe nicht zu lange warten!


Rating:




4 von 5 Büchern


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